Von allen Ritterburgen im Loreley-Burgen-Land liegt die Burgruine Reichenberg am Verstecktesten – in einem Ausläufer des Hasenbachtales, etwa 2km Luftlinie vom Rhein entfernt. Der Ort war klug gewählt: Er war ein strategisch wichtiger Punkt auf dem Weg vom Katzenelnbogener Gebiet am Rhein in das Kerngebiet der Grafschaft auf dem Einrich. Das Gebiet bei Bornich und Sankt Goarshausen war durch Heirat den Grafen von Katzenelnbogen zugefallen.
Burg Reichenberg wird in nur wenigen Bildbänden über den romantischen Rhein aufgeführt; dabei hat sie eine baugeschichtlich und burgenkundlich für das Mittelalter einzigartige Architektur aufzuweisen. Die Burg war für ihre Zeit sehr modern angelegt, und ihr Baustil erinnert an orientalische Vorbilder wie die syrischen Kreuzfahrer-Burgen. Sie diente in erster Linie der Wegsicherung von der älteren Burg Rheinfels nach Katzenelnbogen. Vom ehemaligen 50m hohen Wachturm der Burg Rheinfels aus bestand wahrscheinlich sogar Sichtkontakt zu den 40m hohen Türmen der Burg Reichenberg, so dass man sich durch Zeichen verständigen konnte: Bevor 1971 der letzte Burgturm einstürzte, hatte man von diesem aus einen Blick über Burg Rheinfels hinweg bis in den Hunsrück (4km Luftlinie).
1319 begannen die Grafen von Katzenelnbogen mit dem Bau von Burg Reichenberg, und mit den Jahren entstand am Burgberg auch eine Siedlung, das Dorf Reichenberg. Die Burganlage war umgeben von einer Wehrmauer mit Tor und einer Schildmauer, die von zwei 40m hohen Rundtürmen flankiert wurde, und in deren Inneres eine Kapelle sowie bewohnbare Räume eingelassen waren. Innerhalb der Mauern stand ein halbrunder Wohnbau mit drei Stockwerken und einer eleganten Säulenkonstruktion. Dazu kamen große Kornhäuser und Scheunen. Um 1737 wurde die Burganlage noch einmal renoviert und leicht verändert, danach zerfiel sie allmählich. Die Burgtürme sind zwischenzeitlich eingestürzt und die denkmalgeschützte Ruine kann nur von außen besichtigt werden.
Mitten durch die Gemarkung von Reichenberg verläuft die alte Hessenstraße, auch Römerstraße genannt, die im Mittelalter von Trier über eine Rheinfurt bei Sankt Goarshausen bis ins hessische Kassel führte. Ein kurzes Wegstück in der Nähe der Reichenberger Schutzhütte wurde freigelegt und unter Denkmalschutz gestellt; ein Schild weist auf die Stelle hin.
Auf einer Anhöhe südlich des Ortskernes liegt die ehemalige Staatsdomäne Offenthaler Hof. Der Vierseithof wurde um 1865 aus Bruchstein errichtet; überliefert ist außerdem, dass während der Weimarer Republik 1923 ein Teil der Felder der Staatsdomäne Offenthal an Reichenberger Landwirte abgetreten wurde. Die Gesamtanlage mit Wohnhaus, Scheunen und Wirtschaftsgebäuden steht heute unter Denkmalschutz.
Oberhalb des Ortskerns und unterhalb von Burg Reichenberg liegt auf dem Burgberg die denkmalgeschützte evangelische Pfarrkirche des Ortes, die ehemalige Nikolauskapelle. Ursprünglich wurde sie als Kapellenraum in der erweiterten Schildmauer der Burg errichtet und unter Wilhelm II. von Katzenelnbogen an ihren heutigen Standort verlegt. 1538 wurde die Kirche protestantisch und im Dreißigjährigen Krieg fast vollständig zerstört. Ab 1737 baute man sie wieder auf; eine Tafel mit lateinischer Inschrift bezeugt diese Renovierung. 1792 wurde außerdem eine Orgel eingebaut.
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