Am früheren Jesuitenkloster, dem heutigen Mauritius-Gymnasium in Büren, startet die vierte Etappe auf dem Sauerländer Rennweg. Zunächst wird die Afte passiert, dann geht es durch den Spielenweg in östlicher Richtung in den Wald. Am Wegesrand liegt die Waldschule Büren, wo seit 2006 speziell für Grundschulen ein waldpädagogisches Programm angeboten wird.
Durch den Staatsforst Altenböddeken führt der Rennweg weiter nordwärts zurück ins Almetal. Ziel ist das Bergschloss Wewelsburg, das hoch über dem Almetal liegt und eine der wenigen deutschen Burgen mit dreieckigen Grundriss ist. Bereits im 10. Jahrhundert soll hier eine Burg gestanden haben, die vom Ostfrankenkönig Heinrich I. zur Verteidigung gegen Truppen aus Ungarn genutzt wurde. 1123 errichteten dann die Grafen von Arnsberg eine Burg, die wenig später von den Bauern aus dem Umland aber wieder zerstört wurde.
Die heutige Anlage der Wewelsburg wurde 1603-09 vom Paderborner Fürstbischof Dietrich von Fürstenberg als Schloss im Stil der Weserrenaissance erbaut. Das Mauerwerk der Vorgängerbauten wurde in das neue Gebäude integriert, das im Wesentlichen aus Sandstein errichtet wurde. Die fürstliche Nebenresidenz verlor aber schon bald ihre Bedeutung und wurde im 18. Jahrhundert als Gefängnis und nach größeren Zerstörungen durch einen Blitzeinschlag im 19. Jahrhundert dann als Pfarrerwohnung genutzt.
1924 kam der Kreis Büren in den Besitz der Wewelsburg und vermietete sie ab 1934 an die SS. Der SS-Reichsführer Heinrich Himmler wollte aus der Wewelsburg das Reichshaus – eine Art Zentralquartier – für alle SS-Gruppenführer machen. Dazu wurden umfangreiche Umbaumaßnahmen vorgenommen, für die Himmler ein eigenes Konzentrationslager – das KZ Niederhagen – anlegen ließ, in dem fast 4.000 Häftlinge als Zwangsarbeiter herangezogen wurden. Zu Kriegsende 1945 ließ Himmler die Wewelsburg sprengen, damit sie nicht in Feindeshand fiel.
Nach dem Krieg wurde die Wewelsburg wieder aufgebaut. Sie beherbergt heute das Kreismuseum Wewelsburg und eine Jugendherberge. Im Süd- und Ostflügel der Wewelsburg ist das Historische Museum des Hochstifts Paderborn untergebracht, das die Geschichte des Fürstbistums Paderborn illustriert.
Das ehemalige SS-Wachgebäude am Burgvorplatz beherbergt die Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg mit der Ausstellung Ideologie und Terror der SS. Hierbei handelt es sich um die weltweit einzige umfassende museale Gesamtdarstellung der Geschichte der SS. Diese zeitgeschichtliche Abteilung des Museums wurde in mehrjähriger Arbeit neu gestaltet und 2010 neu eröffnet.
Der Rennweg führt von der Wewelsburg oberhalb der katholischen Pfarrkirche St. Jodokus weiter. Die Jodokuskirche wurde im 14. Jahrhundert errichtet und zusammen mit der Wewelsburg im frühen 17. Jahrhundert grundlegend erneuert. Weiter geht es in Richtung Niederntudorf. Kurz vor Erreichen des Stadtteils von Salzkotten endet die Etappe an der Luise-Weber-Schutzhütte des Sauerländischen Gebirgsvereins.
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