Die Schnee-Eifel ist die westliche Verlängerung der Hocheifel und liegt eingerahmt vom Oberen Kylltal im Norden, Belgien im Westen, dem Islek im Süden und dem Gerolsteiner Land im Osten. Namensgeber für die Schnee-Eifel ist nicht der Schnee, sondern das Wort Schneifel, was so viel wie Schneise bedeutet. Diese Schneise verläuft über einen 20km langen Höhenzug, der dann selbst einfach Schneifel genannt wurde.
Aus dem Wort Schneifel machten die Preußen im 19. Jahrhundert das missverständliche Schnee-Eifel. Der nördliche Teil der Schnee-Eifel von der Schneifel hinein ins Obere Kylltal wurde von Literatur-Nobelpreisträger Ernest Hemingway als dichte Wand aus dunklen Wäldern beschrieben, in denen die Drachen lebten - Deutschlands wilder Westen eben.
Südlich der Schneifel erstreckt sich dagegen die Prümer Kalkmulde. Diese ist erdgeschichtlich wie ein offenes Buch, so dass hier in der Schnee-Eifel eine globale Festlegung getroffen wurde: nämlich wann das Unterdevon endet und das Mitteldevon beginnt. Dieses wurde im sogenannten Wetteldorfer Richtschnitt festgelegt, den man sich heute in Schönecken anschauen kann.
Im Zentrum der Schnee-Eifel liegt Prüm. Prüm war im Mittelalter eine richtig große Nummer. Die Abtei Prüm war Hauskloster der Karolinger, die rund 300 Jahre die Geschicke Kontinentaleuropas bestimmten. Entsprechend gut ausgestattet war das Kloster, das mit seiner Klosterschulde zugleich als Kaderschmiede für den Führungsnachwuchs im Heiligen Römischen Reich diente.
Die Schnee-Eifel wird von drei Flüssen geprägt: Der Our im Westen, der Prüm im Zentrum und der Nims im Osten. Dazwischen gibt es Natur satt. Ganz besonders natürlich in der Schönecker Schweiz, dem größten Naturschutzgebiet der Südeifel, das mit einer spannenden Mischung aus Wäldern und Wacholderheiden, Orchideenwiesen und Dolomitfelsen überrascht.
Nördlich der Schneifel kann man im Rohrvenn die typische Landschaft des Hohen Venn in einem kleinen Gebiet bewundern. Im Naturschutzgebiet Alfbachtal sind heute wieder Biber heimisch. Schöne Aussichen genießt man vom Eifel-Blick Am Apert, dem Schwarzen Mann (698m) als dritthöchstem Gipfel der Eifel und natürlich vom Aussichtsturm auf der Haardt (627m). Empfehlenswert ist auch ein Blick in den Explosionskrater am Prümer Kalvarienberg.
Ist man in der Schnee-Eifel, sollte man sich natürlich die ehemalige Klosterkirche der Abtei Prüm anschauen: die St. Salvator Basilika. Auch ein Blick auf Alt St. Remigius, die katholische Pfarrkirche St. Gordianus und St. Epimachus oder die Burgkapelle St. Antonius lohnt.
Majestätisch thront Burg Schönecken über dem Nimstal. Weniger gut erhalten ist die Burgruine Hartelstein. Aber auch die zahlreichen Stellungen des Westwalls (der Siegfried-Linie, wie sie Kriegsreporter Ernest Hemingway nannte) sind ordentlich in Mitleidenschaft gezogen. Wer sich für die Wirtschaftsgeschichte an der Schneifel interessiert, macht einen Ausflug ins Besucherbergwerk Bleialf, wer sich eher für Kultur erwärmt fährt ins Museum im Rathaus in Prüm.
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