Wasserbaumweg (bei Ockensen)

Das Naturschutzgebiet Ith streckt sich recht lang zwischen dem Ithkopf-Park bei Coppenbrügge im Norden bis nach Holzen bei Eschershausen. Der Ith ist ein bis 439m am Lauensteiner Kopf messender, überwiegend bewaldeter, Mittelgebirgszug in Niedersachsen und mit 22km Ausdehnung der längste Klippenzug Norddeutschlands. Der Ith hat interessante Höhlen, fossilienreiche Jura-Kalke, kleine Steinbrüche und Tafeln entlang von Naturlehrpfaden, die sich mit Wasser und Streuobst beschäftigen.

Einige markante Felsen des Gebirgszuges sind zum Klettern freigegeben. Zum namensgebenden Wasserbaum bei Ockensen gelangen wir fast zum Schluss. Start in die kleine Ith-Wanderung ist der Wanderparkplatz, den man von Ockensen aus erreicht, über die Straße Zum Wasserbaum, wobei wir vor dem Naturdenkmal nach rechts einbiegen und dort in die Runde starten.

Erstmal werden wir einige Waldaugenblicke erleben und über die Höhe wandern, zu Aussichtspunkten wie der Hammerslust.

Über den Höhenrücken wandern wir schließlich abwärts und kommen südlich von Wallensen aus, wandern dann durch die Feldflur zum Wasserbaum bei Ockensen. „Im Heidsieke“ ist ein kleines Naturschutzgebiet, wo das Grünland geschützt wird, das von einigen Quellen geprägt ist, die das Hangquell-Kalkflachmoor speisen.

Gleich gegenüber ist der kuriose Wasserbaum, ein vor über 100 Jahren von Menschen geschaffenes Naturdenkmal mit Geschichte. Ein Sägemüller, der für seine Säge einen Mühlenteich angelegt hatte. Um zu sehen, ob genug Wasser drin war und um nicht immer hinlaufen zu müssen, steckte der Mann ein Überlaufrohr strack gen Himmel, dass er von der Säge aus sehen konnte. Wenn oben das Wasser sprudelte, konnte er den Sägeantrieb starten. Wenn das kalkhaltige Wasser mit Luft zusammenkommt, löst sich der Kalk und lagert sich als Kalktuff ab, seit Jahrzehnten. Hinzu gesellen sich Moose und kleiden das ganze in ein natürlich wirkendes Gewand.

Man könnte jetzt direkt zum parkenden Auto zurück, wenn man es eilig hätte. Die Wanderung schlägt einen Bogen durch Ockensen, an der kleinen Kapelle St. Andreas, am Scheunencafé einer Mosterei vorbei, durch Wiesen und Obst, nebst Aussichten vom Waldrand, bevor sie sich schließt.

Bildnachweis: Von Axel Hindemith [Creative Commons CC-by-sa-3.0 de] via Wikimedia Commons