Die Passhöhe Rotes Kreuz liegt auf 688m ü. NN und ist der Startpunkt des Weiltalwegs. Das Rote Kreuz liegt zwischen Königstein und Niederreifenberg und ist seit alters her ein wichtiger Weg über den Hauptkamm des Taunus. Die Römer errichteten zum Schutz dieses Passes direkt an der Quelle der Weil ein Kastell, das gleichzeitig den Verlauf des Limes als Grenze zu den „Barbaren“ markierte. Diesem Kastell verdankt die Weil wahrscheinlich auch ihren Namen, da sich Weil vom lateinischen villa für Dorf ableitet.
Ein Abstecher zur Weil-Quelle und dem Feldbergkastell sollte man bei dieser ersten und kurzen Etappe des Weiltalwegs fest einplanen. Das Feldbergkastell ist das höchstgelegene Kastell am 550km langen Limes, der seit 2005 als UNESCO-Weltkulturerbe geschützt und zugleich das zweitgrößte Bodendenkmal der Welt ist. Nur die Chinesische Mauer ist noch länger.
Das Feldbergkastell wurde um 150 n.Chr. erbaut und diente einer Truppe von 160 Mann als Quartier. Der Limes hat sich vom Feldbergkastell bis zur benachbarten Saalburg im Osten durch seine abseitige Lage in den Wäldern des Taunus sehr gut erhalten können. Auf vielen Kilometern kann dem Verlauf von Wall und Graben gefolgt werden. Hier befinden sich auch noch einige kleinere Limesbauwerke, die teilweise in ihren Fundamenten konserviert wurden, zumindest aber im Gelände wahrnehmbar sind.
Die Quelle der Weil liegt 200m südöstlich des Kastells aufwärts in einem Fichtenwald. Das Relikt einer vor Ort gefundenen hölzernen Wasserleitung (Deuchel) wurde mittels Dendrochronologie auf etwa 170 n.Chr. datiert. Die Quelle wurde 1911 erstmals durch den Taunusklub eingefasst. Der Gedenkstein, der an diese Fassungen erinnert, befindet sich heute im Freilichtmuseum Hessenpark im benachbarten Neu-Anspach.
Der Weiltalweg selbst führt vom Roten Kreuz aus zunächst nach Niederreifenberg, einem Ortsteil von Schmitten. Über Niederreifenberg steigt der Weilsberg (701m) an, der vierthöchste Gipfel im Taunus. Im Ort ist die 1889 gebaute Taufkirche sehenswert, die 1980 profaniert wurde und seitdem als Wohnhaus dient.
Wenig später erreicht der Weiltalweg Oberreifenberg, das am höchsten gelegene Dort im Taunus. Hier fällt die Ruine der Burg Reifenberg ins Auge, die wie das Römerkastell zum Schutz der Passhöhe errichtet wurde. Burg Reifenberg wurde wahrscheinlich bereits im zehnten Jahrhundert gebaut. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde sie 1689 zerstört und nicht wieder aufgebaut. Erhalten sind heute noch ein Wohnturm und eine Schildmauer aus dem 14. Jahrhundert, der ältere Bergfried und einige kleinere Teile der Anlage.
An Seelenberg vorbei streift der Weiltalweg jetzt Arnoldshain. Hier steht die Laurentiuskirche, deren Grundmauern um das Jahr 1100 errichtet wurde. Die Kirche war die Hauptkirche der Ritter von Hattstein, die in der benachbarten Burg Hattstein ihren Sitz hatten. Trotz einiger Erweiterungen der ehemals achteckigen Kapelle sind viele Teile des Originalbaus bis heute erhalten. Damit zählt die Laurentiuskirche zu den ältesten noch genutzten Gebäuden im Hochtaunus.
Bei Dorfweil mündet der kleine Aubach in die Weil und der Wanderweg erreicht kurze Zeit später Brombach, wo ein malerisches Fachwerkensemble in der Ortsmitte auffällt. Das heute privat genutzte Anwesen ist eine unverändert erhaltene Hofanlage aus dem 18. Jahrhundert mit Fachwerkwohnhaus, einem Wirtschaftsgebäude, das früher als Brauerei genutzt wurde, und einer Scheune. Von Brombach aus sind es nur noch wenige hundert Meter bis zum Ziel der Etappe in Hunoldstal, ein Dorf, das bis 1950 noch auf den weniger schmeichelhaften Namen Hundstall hörte.
Weiltalweg Etappe 1 - Weiltalweg Etappe 2 - Weiltalweg Etappe 3 - Weiltalweg Etappe 4
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