Der südlich der Lahn gelegene Wetzlarer Stadtteil Garbenheim wurde schon von Goethe geschätzt. Er nannte das Ziel vieler privater Wanderausflüge in „Den Leiden des jungen Werthers“ poetisch Wahlheim. Die erste Nennung von Garbenheim erfolgte bereits 776 im Lorscher Kodex. Später stellten die Ritter von Garbenheim die Burgbesatzung der damals mächtigen Reichsburg Kalsmunt. Seit 1979 gehört Garbenheim offiziell zur Stadt Wetzlar.
Wie es sich gehört widmeten die Garbenheimer dem deutschen Dichterfürst ob der Nennung im Werther einen eigenen Goetheplatz, der seit 1849 von einem Goethedenkmal geziert wird. Man erinnert an den ländlichen Gegenpol, den Garbenheim zur Stadt Wetzlar bildete, das Schauplatz der im Selbstmord endeten Liebe zu Lotte war. Zur Umgestaltung des Platzes 1994 brachte man eine weitere Gedenktafel an, die den Originaltext aus dem Werther zitiert: „Hätte ich gedacht, als ich mir Wahlheim zum Zwecke meiner Spaziergänge wählte, dass es so nahe am Himmel läge.“
Direkt am Goetheplatz liegt die hübsche, 1883 errichtete evangelische Dorfkirche. Weiter durch die Untergasse kommt man zum Heimatmuseum Garbenheim. Es ist in einem ansehnlichen Fachwerk-Gebäude aus dem Jahr 1866 untergebracht, dass nach dem großen Dorfbrand errichtet wurde. Im Heimatmuseum selbst findet man Gegenstände und Geschichtliches aus der Ur- und Frühgeschichte der Region – natürlich auch der Ortsgeschichte – sowie Trachten, Gerätschaften und komplett nachempfundene Räumlichkeiten wie eine Bauernküche, Dorfschmiede oder Schreinerwerkstatt. Auch wechselnde Ausstellungen werden gezeigt.
Zwischen Garbenheim und Wetzlar liegt der Bismarckturm, der 1901 am Standort der Garbenheimer Warte – einem mittelalterlichen Turm der Stadtumwehrung – gebaut wurde. Eine 18stufige Außentreppe führt zum Eingang des Bismarckturms, der mit einem Bismarck-Wappen und einer Inschrift geschmückt ist. Vom Bismarck-Turm, der am Vier-Türme-Wanderweg liegt, bietet sich ein schöner Blick auf Wetzlar und den Wetzlarer Taunus.
Nördlich von Garbenheim erreicht man die Lahnaue, die zwischen Garbenheim, Naunheim und Niedergirmes liegt und zum Landschaftsschutzgebiet Auenverbund Lahn-Dill zählt. Die Lahnaue gilt als Naherholungsgebiet und ist eine Wiesen- und Weidelandschaft, die je nach Wasserstand auch kurzzeitig von der Lahn überflutet wird. Diese Tatsache macht das Gebiet interessant für viele Tiere und Pflanzen, die überflutete Wiesen als ihren Lebensraum betrachten. Trotz großer Teile, die landschaftlich genutzt werden, können sich hier seltene Vogelarten wie Kiebitz und Schafstelze halten. Auch seltene Schmetterlinge und Libellen können beobachtet werden.
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