Balduinstein


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Balduinstein liegt malerisch direkt am Ufer der Lahn und ist insbesondere für Wasserwanderer von besonderem Reiz – der Flussverlauf zwischen Diez und Balduinstein zählt landschaftlich zu den schönsten Abschnitten der Lahn. Entsprechend gibt es eine ganze Reihe von gut gepflegten Spazier- und Wanderwegen. Auch Radwanderer kommen auf dem Lahnradwanderweg auf ihre Kosten.

Balduinstein verdankt seinen Namen dem Erzbischof Balduin von Trier. Balduin begann 1319 mit dem Bau der Burg Balduinstein, gleich unterhalb der Schaumburg, auf der damals die verfeindeten Herren von Westerburg wohnten, und gründete danach den Ort, der 1321 Stadtrechte erhielt.

Im Zentrum von Balduinstein steht die katholische St. Bartolomäus Kirche. Ihre Geschichte beginnt 1430 mit dem Bau einer Kapelle zu Ehren der Jungfrau Maria und des Apostel Matthias auf Burg Balduinstein. Die Marienglocke der heutigen Pfarrkirche stammt aus dieser Zeit. 1776 wurde für die Pfarrei eine neue Kirche direkt im Dorf gebaut. Aus dieser Bauzeit sind noch das Schiff mit einer barocken Spiegeldecke sowie die Kommunionbänke zu sehen. Als 1886 ein Brand die Kirche großenteils vernichtete, wurden der gotische Chor, die neugotischen Seitenaltäre und eine Kanzel neu errichtet.

Einen Besuch lohnt das Felsengrab mit der Nepomuk-Statue. Hier liegt der katholische Geistliche Nepomuk (1340-93) aus Böhmen begraben, der Beichtvater der Königin von Böhmen war. Als er sich weigerte, dem böhmischen König Wenzel zu berichten, was seine Frau ihm in der Beichte erzählt hatte, erlitt er den Märtyrertod: Er wurde von einer Brücke gestürzt und ertränkt. 1719‚ also mehr als 300 Jahre nach seinem Tod, wurde Nepomuks Grabstätte geöffnet, und man fand darin seine völlig unverweste Leiche. Nach diesem Wunder erfolgte 1729 die Heiligsprechung von Nepomuk. Er gilt als Brückenheiliger und Schutzpatron der Schiffer.

Das Balduinsteiner Judenhaus lag am unteren Eingang des Burgwegs, am Fuße der Burgruine Balduinstein. Im Mittelalter, ab ca. 1319, siedelte Erzbischof Balduin von Trier Juden in Balduinstein an. Urkundlich erwähnt wurde das Judenhaus erstmals 1443. Es handelt sich um einen Mauerwerksbau, der unmittelbar neben dem ehemaligen zur Lahn führenden, westlichen Stadttor in den Bering der mittelalterlichen Befestigungsanlage von Balduinstein integriert wurde. Inzwischen wurde an gleicher Stelle ein Wohnhaus errichtet und der verbliebene historische Westgiebel des Hauses wieder instand gesetzt. Der alte jüdische Friedhof, der 1721 erstmals erwähnt wird, liegt im Ortsteil Hausen.

Der Gedenkstein an der Port wurde 1991 errichtet, als Zeichen für den Zusammenschluss der Gemeinden Schaumburg und Balduinstein. Ursprünglich waren die beiden Orte getrennte Ortschaften in der Verbandsgemeinde Diez. Da zuletzt aber nur noch sieben Einwohner auf der Schaumburg lebten (Mitte des 19. Jahrhunderts waren es noch 300), wurde die kleinste Gemeinde in Rheinland-Pfalz mit Balduinstein zusammengeschlossen.

1908 wurde der Bahnhof Balduinstein gebaut. Anlass war, dass man damals auf der Schaumburg königliche Gäste erwartete, die mit der Bahn anreisen wollten. Daher wurde dieser Bahnhof besonders aufwändig ausgestattet: Mit großen Wartesälen und Stuckdecken im sogenannten Fürstenzimmer. Hier hält auch die 1862 eingeweihte Lahntalbahn, die Nassau und Limburg verbindet.

Nicht weit vom Lahnufer entfernt steht der Port-Turm, ein stattlicher achteckiger Turm, fast 17m hoch und mit einem Durchmesser von ca. acht Metern. Er liegt mitten zwischen den Gebäuden der ehemaligen Schmiede und war früher in die untere Stadtmauer integriert. Der Name des Turms ist vermutlich zurückzuführen auf das Wort Port für Hafen oder Furt. Ein Portal führte jedenfalls nie durch diesen Turm, denn nur wenige Meter entfernt lag das untere Stadttor, der Ausgang zur Lahn hin. Der Grund für die Errichtung des Port-Turms war also wahrscheinlich ein anderer.

Die Balduinsteiner Lahnbrücke wurde 1950 als erste Spannbetonbrücke Deutschlands erbaut. Auf ihr wurde auch das Denkmal für den letzten Fährmann errichtet. Die Lahn trennt hier die Höhenzüge von Taunus und Westerwald. Um die Blumenkästen entlang der Brücke kümmert sich der Heimatverein Balduinstein.


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