Ähnlich wie die zweite Etappe zieht sich die dritte Etappe des Hermannswegs wie ein gerader Faden durch den Teutoburger Wald. Die Tageswanderung über die Hermannshöhen beginnt in Tecklenburg, dem Zentrum des Tecklenburger Lands. Es geht los am Marktplatz, von wo man über die Wellentreppe in die Bahnhofstraße kommt.
Durch die Bahnhofstraße nimmt der Hermannsweg Kurs auf die Teichanlage Königssee im Süden von Tecklenburg. Rund 300m westlich steht das Wasserschloss Haus Marck, das Geburtshaus des Pastors und Theologen Friedrich von Bodelschwingh (1831-1910). Haus Marck wurde erstmalig im 14. Jahrhundert erwähnt und ist nach wie vor in Privatbesitz, wobei ein Teil der historischen Gebäude für Führungen öffentlich zugänglich ist und das Standesamt Tecklenburg eine Außenstelle anbietet.
Wir sagen Ja zum Hermannsweg und wandern weiter in südöstliche Richtung. Hinter der Autobahn A1 erreicht der Hermannsweg das Naturschutzgebiet Steinbruch am Kleefeld, das vor Ort nur Blaue Lagune oder Lengericher Canyon genannt wird. Der Lengericher Canyon ist ein ehemaliges Kalkabbaugebiet, in dessen Abbaugrube sich seit Stillegung 1977 Wasser sammelt. Heute leben hier zahlreiche seltene Tiere und Pflanzen. Ein kurzer Rundweg zweigt vom Hermannsweg ab und leitet zu drei Aussichtspunkten über den Lengericher Canyon – eine Aussicht, die in dieser Form für Norddeutschland einzigartig ist.
Durch Wälder und Felder, Buchen und Frühlingsblüher führt der Hermannsweg weiter zum Kalksteinbruch Lengerich. Es ist schon erstaunlich, was der Mensch dort für tiefe Furchen in die Natur gräbt. Im nahen Werk rauchen die Schornsteine, wo der Kalkstein für die Zementherstellung verarbeitet wird. Ebenfalls an der Strecke liegen die Kalksteinbrüche Hoeste und Lienen. Kritiker bezeichnen den Kalkabbau im Teutoburger Wald auch bisweilen als „das Garzweiler des Münsterlandes“. Bei Lienen bietet sich ein Abstecher in das Örtchen mit seinem hübsch restaurieren Kern an.
Kurz hinter dem Lienener Berg (225m) erreicht der Hermannsweg die Landesgrenze zu Niedersachsen und führt nach Bad Iburg, dem Ziel der heutigen Tageswanderung. Vorbei am knapp 16ha großen Charlottensee kommt man auf dem Hermannsweg zum Schloss Iburg, dem Ziel der Etappe.
Schloss Iburg wurde im 11. Jahrhundert als Burg errichtet und schon wenig später in ein Kloster umfunktioniert. Vom 11. bis Ende des 17. Jahrhunderts residierten die Bischöfe von Osnabrück in der Doppelanlage aus Schloss und Kloster. Ein besonderer Augenschmaus ist der Rittersaal aus dem 17. Jahrhundert mit seiner bemerkenswerten Deckenmalerei, die als Beispiel einer perspektivisch gemalten Scheinarchitektur herausragt. Das Schlossmuseum ist ebenfalls einen Besuch wert. Als weitere Besonderheit sind die beiden Schlosskirchen zu nennen, die katholische St. Clemens Kirche aus dem 13. Jahrhundert und die evangelische Schlosskirche, deren barocke Erstausstattung heute noch weitgehend erhalten ist.
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Bildnachweis (attribution,via Wikimedia Commons): 1 by Schleusenwaerter; 2 by Markus Schweiß; 3 by Saturos123; 4 by LeniDari [CC-BY-SA-3.0]
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