Als man sich im 19. Jahrhundert im Zuge des Zusammenwachsens vieler einzelner Kleinstherrschaften zu einem deutschen Nationalstaat befand, brauchte es natürlich auch sowas wie eine nationale Identifikationsfigur. Ok, auf Karl den Großen konnte man sich beziehen – aber das tat auch der Erbfeind Frankreich. Da besann man sich auf noch ältere Zeiten und fand im sagenumwobenen Cheruskerfürsten Arminius die Leitfigur für die Integration lokaler Fürsten und Herzöge zu einer deutschen Nation.
Seinen Namen verdankte Arminius den römischen Geschichtsschreibern, insbesondere Tacitus, der von Arminius als dem Befreier Germaniens berichtete. Aus Arminius wurde dann flugs Hermann der Cherusker und ihm zu Ehren entstand ab 1838 auf den Höhen des Teutoburger Walds das Hermannsdenkmal, seinerzeit die größte Statue der Welt und noch heute die größte in Deutschland.
Der Teutoburger Wald selbst verdankt seinen Namen übrigens auch der Schlacht im Jahre 9, als Arminius den römischen Feldherren Varus vernichtend in einem teutoburgiensis saltus genannten Gebiet schlug. Im 17. Jahrhundert übernahm man für den bis dahin Osning genannten Höhenzug den Namen und spricht fortan vom Teutoburger Wald oder – wenn man einheimisch ist – kurz vom Teuto.
Rund ein Vierteljahrhundert nach Fertigstellung des Hermannsdenkmals im Teutoburger Wald, wurde der Hermannsweg 1902 eingerichtet, ein Fernwanderweg, der von Rheine im Münsterland über den Kamm des Teutoburger bis zur Lippischen Velmerstot (441m) am Westzipfel des Eggegebirges reichte.
Zur selben Zeit gründete sich in Bad Driburg der Eggegebirgsverein (EGV), der ebenfalls 1902 den Eggeweg anlegte, der von den Externsteinen über den Kamm des Eggegebirges bis nach Niedermarsberg am Rande des Sauerlands führt. Der Eggeweg ist zugleich Teil des Europäischen Fernwanderwegs E1, der vom Nordkap nach Sizilien führt und dabei auch ganz Deutschland von Nord nach Süd durchquert.
Es dauerte bis 2004, bis Hermannsweg und Eggeweg zu einem Gesamtweg vereint wurden im sogenannten Projekt Hermannshöhen. Die Hermannshöhen verbinden somit das Münsterland über den Teutoburger Wald und das Eggegebirge mit dem Sauerland und Kurhessen-Waldeck. Die Hermannshöhen sind als Prädikatswanderweg vom Deutschen Wanderverband zertifiziert. Der Kammweg von Rheine über Bielefeld und Detmold nach Marsberg am Übergang von Kurhessen-Waldeck ins Sauerland zählt zu den schönsten Fernwanderwegen in Deutschland.
Auf dieser Seite bieten wir den gesamten Wegeverlauf der Hermannshöhen kostenfrei als GPS-Track für Navigationsgeräte (*.gpx) oder Karten-Anwendungen wie GoogleMaps und GoogleEarth (*.kml). Die elf Tagesetappen auf den Hermannshöhen werden jeweils auf eigenen Seiten im Detail beschrieben. Auf diesen Seiten lassen sich dann auch die einzelnen Tageswanderungen als GPS-Tracks für mobile GPS-Empfänger speichern.
Wanderatlas-Empfehlung: Am Start wandert man durch die Altstadt von Rheine und passiert dabei auch die spätgotische Dionysiuskirche. Später kommt man durch die bewaldeten Binnendünen des Wilden Weddenfelds und erreicht am Ziel in Hörstel-Bevergern das Nasse Dreieck: den Beginn des Mittellandkanals, der längsten künstlichen Wasserstraße, die Deutschland zu bieten hat.
Hermannshöhen Etappe 1 Wegbeschreibung, Höhenprofil und GPX-Download
Wanderatlas-Empfehlung: Der Hermannsweg erreicht nach dem Start im flachen Münsterland den Teutoburger Wald und führt an seinem Südwestrand durch die Dörenther Klippen: markante Felsformationen, die auf Namen wie das Hockende Weib, Königstein und Dreikaiserstuhl hören.
Hermannshöhen Etappe 2 Wegbeschreibung, Höhenprofil und GPX-Download
Wanderatlas-Empfehlung: Auf dem Weg durchs Tecklenburger Land passiert der Hermannsweg den beeindruckenden Lengericher Canyon, ein tief eingeschnittene Kalkabbaugrube, die sich mit Wasser gefüllt hat und heute auch als Blaue Lagune bekannt ist. Am Ziel wartet mit Schloss Iburg der ehemalige Sitz der Osnabrücker Bischöfe als kultureller Höhepunkt auf den Hermannsweg-Wanderer.
Hermannshöhen Etappe 3 Wegbeschreibung, Höhenprofil und GPX-Download
Wanderatlas-Empfehlung: Der Hermannsweg trifft auf das Uhrenmuseum Bad Iburg, führt durch den Naturwald Großer Freeden, passiert die Noller Schlucht und präsentiert zwei Mal phantastische Fernblicke: Einmal von der Aussichtsplattform des Fernmeldeturms Dissen, einmal vom Luisenturm auf der Johannisegge (291m) oberhalb des Etappenziels in Borgholzhausen, dem Herz des Teutoburger Walds.
Hermannshöhen Etappe 4 Wegbeschreibung, Höhenprofil und GPX-Download
Wanderatlas-Empfehlung: Vom ehemaligen Fernmeldeturm auf der Hünenberg (313m) erlebt man einen schönen Panoramablick über den Teutoburger Wald. Später geht es durch den frei zugänglichen Heimattierpark Olderdissen und den Panoramapark Johannisberg zur Kunsthalle Bielefeld, die im Außenbereich sehenswerte Skulpturen u.a. von Auguste Rodin und Henry Moore sowie einen Bronzeguss von Rodins „Denker“ zeigt.
Hermannshöhen Etappe 5 Wegbeschreibung, Höhenprofil und GPX-Download
Wanderatlas-Empfehlung: Die Sparrenburg gilt als das Wahrzeichen von Bielefeld, der größten Stadt in Ostwestfalen-Lippe. Auf dem Ebberg (309m) genießt der Hermannsweg-Wanderer den Ausblick vom Eisernen Anton, einem der wenigen Bismarcktürme in Deutschland, die aus Stahl erbaut wurden.
Hermannshöhen Etappe 6 Wegbeschreibung, Höhenprofil und GPX-Download
Wanderatlas-Empfehlung: Die Kumsttonne, das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs am Tönsberg (334m), die Dörenschlucht und der Donoper Teiche: Sie können alle demwahren Höhepunkt dieser Etappe nicht dasWasser reichen. Am Ziel steht man vordem imposanten Hermannsdenkmal auf der Grotenburg (386m). Das Hermannsdenkmal ist die höchste Statue Deutschlands und gehört mit dem Barbarossadenkmal auf dem Kyffhäuserberg, dem Deutschen Eck in Koblenz, dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig, dem Bismarck-Denkmal in Hamburg, dem Niederwalddenkmal in Rüdesheim und der Walhalla bei Donaustauf zu den deutschen Nationalmonumenten.
Hermannshöhen Etappe 7 Wegbeschreibung, Höhenprofil und GPX-Download
Wanderatlas-Empfehlung: Auf dieser Etappe übergibt der Hermannsweg die Staffel an den Eggeweg, der hier zugleich als Europäischer Fernwanderweg E1 geführt wird. Übergabeort sind die Externsteine, eine markante Sandsteinformation, die zu den bekanntesten Naturschutzgebieten in ganz Nordrhein-Westfalen zählen.
Hermannshöhen Etappe 8 Wegbeschreibung, Höhenprofil und GPX-Download
Wanderatlas-Empfehlung: Der Eggeweg leitet vom Silberbachtal über den Kamm des Eggegebirges nach Süden. Man passiert den Eggeturm auf der Preußischen Velmerstot, mit 464m ü. NN der höchste Gipfel im Eggegebirge. Am Etapenziel lohnt ein Abstecher zur Iburg (382m) mit den Ruinen der gleichnamigen Burg und dem Kaiser-Karls-Aussichtsturm.
Hermannshöhen Etappe 9 Wegbeschreibung, Höhenprofil und GPX-Download
Wanderatlas-Empfehlung: Der Eggeweg verläuft die gesamte Etappe auf dem Eggekamm und kommt nur einmal durch ein kleines Dorf. Unterwegs passiert man die Teufelsküche, das Lichtenauer Kreuz, die Teutoniaklippen und erreicht schließlich Bierbaums Nagel, den ältesten Aussichtsturm in Ostwestfalen.
Hermannshöhen Etappe 10 Wegbeschreibung, Höhenprofil und GPX-Download
Wanderatlas-Empfehlung: Auch auf dieser letzten Etappe durchs Eggegebirge steht Natur im Vordergrund. Man wandert durchs Schwarzbachtal, passiert die mittelalterliche Stadtwüstung Blankenrode, kommt durchs Naturschutzgebiet Bleikuhlen und Wäschebachtal und erreicht schließlich in Niedermarsberg das Diemeltal.
Hermannshöhen Etappe 11 Wegbeschreibung, Höhenprofil und GPX-Download
Bildnachweis: Von Tsungam [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
Der Prälatenweg ist eine beliebte Wanderstrecke in Ostwestfalen, doch wer ihn wandert, braucht selbst bei guter Fitness einen ganzen Tag. 33km Wegstrecke...
Vom Ortsnamen mögen manche vielleicht schon auf die religiöse Prägung dieser Wanderroute in Nordrhein-Westfalen schließen. Tatsächlich schmücken...
Heute haben wir uns eine Route für fitte Wanderer herausgesucht. Ausgehend von der Klosteranlage Clarholz wollen wir 33 Kilometer über weite Felder,...