Aegidienberg ist der östlichste Stadtbezirk von Bad Honnef und war für vierzig Jahre der Heimatort des Schriftsteller Heinz G. Konsalik. Seine rund 160 Romane erreichten eine Gesamtauflage von 80 Mio. Stück – etwa so viel wie Karl May und 2,5 Mal so viele wie Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll. In Aegidienberg entstanden Meisterwerke der Trivialliteratur wie „Liebesnächte in der Taiga“ und „Gestohlenes Glück“.
Ein anderes Meisterwerk ist der Kölner Weg, der in Rottbitze – einem Teil von Aegidienberg – zur Schlussetappe durchs Siebengebirge aufbricht. Los geht’s an der Rederscheider Straße. Entlang der Landesgrenze führt der Kölner Weg zunächst in Richtung Rhein. Schon bald wölbt sich vor dem Wanderer der Himmerich (366m) auf, den die Einheimischen wegen seiner Form auch Riesenschiss nennen.
Der Kölner Weg führt am Himmerich vorbei. Man sollte aber die rund 600m Umweg in Kauf nehmen und auf den Gipfel steigen, denn von einem Plateau rund 35m unterhalb des Gipfels hat man einen sehr schönen Ausblick auf Bad Honnef, die Löwenburg, den Drachenfels und einige kleinere Berge des Siebengebirges. Dieses Plateau und die zum Gipfel führende Steilwand dokumentieren die ehemalige Nutzung des Himmerichs als Steinbruch zum Latitabbau.
Weiter auf dem Kölner Weg geht es an den Floriansteichen – frühere Löschteiche und heute Biotope – vorbei zur Kreuzung Drei Eichen. Bergauf geht es weiter hinein ins Siebengebirge und zur Löwenburg (455m). Die Löwenburg ist der zweithöchste Gipfel im Siebengebirge und verdankt ihren Namen einer gleichnamigen Burg, die die Grafen von Sayn um 1200 auf dem Gipfel errichteten. Ihr Wappen ist der Löwe, und das wollten sie demonstrativ hier wie auch zuvor in Blankenberg an der Sieg stolz dem Streben der Kölner Erzbischöfe entgegenhalten. Diese hatten die Wolkenburg und später Burg Drachenfels als Bollwerke in Richtung Westerwald gebaut, um ihr Machtstreben zu dokumentieren.
Erhalten sind heute noch die Zisterne im Burghof und zwei Seitenmauern des ehemaligen Bergfrieds der Hochburg. Der Bergfried selbst wurde 1881 wegen Baufälligkeit abgetragen, nachdem zuvor eine Initiative zur Erhaltung und Sanierung der Ruine gescheitert war. Trotzdem lohnt der Aufstieg zur Löwenburg vom Kölner Weg aus, denn von hier oben genießt man einen guten Rundblick auf Siebengebirge, Westerwald und Eifel.
Der Kölner Weg führt weiter zum Drachenfels (321m), dem wohl bekanntesten Berg im Siebengebirge, dem der englische Dichter Lord Byron ein ewiges Denkmal setzte mit den Zeilen: The castled crag of Drachenfels frowns o’er the wide and winding Rhine whose breast of waters broadly swells between the banks which bear the vine and hills all rich with blossomed trees and fields which promise corn and wine.” Mit diesen Zeilen wurde das Siebengebirge in den 1830er Jahren zur ersten internationalen Tourismus-Hochburg, also so eine Art Mallorca der Romantik.
Da der Drachenfels Europas meist bestiegener Gipfel ist, sollte auch der Wanderer auf dem Kölner Weg die letzten Meter bis zur Spitze nehmen, obwohl der Kölner Weg auf Höhe von Schloss Drachenfels schon dem Tal entgegen strebt. Der Aufstieg aber lohnt, nicht nur wegen der malerischen Burgruine, sondern auch aufgrund des fantastischen Ausblicks auf das Rheintal bis hinüber zum Kölner Dom.
Die letzten Meter auf dem Kölner Weg führen den Wanderer durchs Nachtigallental hinab nach Königswinter an den Rhein. Der Kölner Weg endet am Bahnhof, aber ein kleiner Abstecher an die Rheinpromenade sollte schon noch drin sein – und wenn’s nur für den stimmungsvollen Ausklang bei einem Schoppen Wein oder einem kühlen Bier ist.
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