Mit Legenden verhält es sich schon manchmal merkwürdig: Auch heute, nach über 200 Jahren, kennt man einen Verbrecher namens Schinderhannes, obwohl er alles andere als eine Art Robin Hood des Hunsrücks war.
Die Legende ist aber nach wie vor so groß, dass man einen schönen Naturerlebnisweg am Schnittpunkt von Soonwald und Hunsrück nach dem Räuberhauptmann benannt hat, der nach seiner Inhaftierung in Simmern fliehen konnte und später u.a. auf der Schmidtburg im Hahnenbachtal residierte.
Der Naturerlebnisweg Schinderhannes ist aber alles andere als eine Kulturtour. Vielmehr steht tatsächlich die Natur absolut im Fokus. Die komplette Wegstrecke führt quasi durch Wald und Waldrandflächen, ohne direkt Ortschaften zu passieren.
Startpunkt des Naturerlebniswegs ist am Wanderparkplatz in der Friedrich-Schneider-Straße in Rheinböllen (vor dem ehemaligen Bundeswehrdepot). Von da geht es direkt zum ersten Höhepunkt: dem Aussichtsturm auf dem Hochsteinchen (648m). Leider ist der Blick vom 18m hohen Hochsteinchenturm heute etwas durch die hochgewachsenen Fichten getrübt.
Südlich von Ellern leitet der Naturerlebnisweg Schinderhannes u.a. durch das Naturwaldreservat Katzenkopf zum Waldsee Argenthal. Der Waldsee entstand 1935 auf dem Gelände einer stillgelegten Erzgrube und wird seit den 1960er Jahren touristisch genutzt.
Vom Waldsee Argenthal aus führt der Naturerlebnisweg Schinderhannes weiter entlang der Nordflanke des Soonwalds zur Eremitage Maria Reizenborn. Die Eremitage Maria Reizenborn liegt an einem historischen Pilgerweg von Simmern nach Spabrücken. In den 1980er Jahren wurde die verfallene Eremitage wieder aufgebaut, später durch einen Sturm zerstört und 1998 erneut eingeweiht.
Nördlich des Simmerkopfs (653m) geht es auf dem Naturerlebnisweg Schinderhannes weiter bis zur Landstraße nach Tiefenbach, die man quert und nun zur Schutzhütte Räuberlager wandert, wo es auch einen Wasserspielplatz und eine Fachwerkspielstation gibt.
Der Naturerlebnisweg Schinderhannes führt südlich hinein ins Tal des Lametbachs (einem Zufluss des Simmerbachs). Im Bachtal erhebt sich ein großer Quarzitblock, der auf den Namen Plackensteiner Kuh hört. Nicht nur der Name ist markant, sondern auch die Gestalt des mit Moosen und Flechten bewachsen Felsblocks.
Vom Lametbachtal leitet der Naturerlebnisweg Schinderhannes Richtung Burg Koppenstein. Auch hier war schon einmal der Schinderhannes aktiv. Heute ist aber interessanter, dass man vom fünfeckigen Bergfried der im 14. Jahrhundert errichteten Burg einen weiten Blick hinein in den Soonwald hat. Leider führt der Naturerlebnisweg Schinderhannes nicht direkt zur Burgruine. Man muss für den kurzen Abstecher auf den Soonwaldsteig ausweichen.
Etappe 3 des Soonwaldsteigs beginnt oberhalb von Henau an der Straße nach Gemünden. Wir befinden uns jetzt im eigentlichen Soonwald, einem waldreichen...
Als Geo-Erlebnis-Pfad vom Deutschen Volkssportverband als Permanentwanderweg ausgeschrieben, ist Erlebnis vielleicht etwas hochgegriffen, zu sehen...
Der Schanzerkopf (643m) ist einer der höchsten Berge im Soonwald und liegt in dessen Norden im Gebiet der Ortsgemeinde Argenthal. Der Schanzerkopf...