Oberhalb von Wahlscheid schlägt die Agger einen markanten Bogen. Von diesem Aggerbogen bis zur Mündung der Agger in die Sieg bei Siegburg verläuft der untere Abschnitte des Aggertals. Östlich der Agger bis zum Bröltal erstreckt sich die Wanderregion Unteraggertal. In diesem Landstrich laufen die westlichen Ausläufer des Nutscheid keilförmig zum Rhein hin aus. Das Unteraggertal geht nördlich in die Mucher Hochfläche über. Nach Westen schließt sich am anderen Ufer der Agger Wahner Heide und Königsforst an.
Das Unteraggertal bildete das Stammland des mittelalterlichen Auelgaus. Der Name Auel ist abgeleitet vom Wort Flussaue, also feuchten Uferwiesen, und zeugt von Fruchtbarkeit und Wasserreichtum des Gebietes. Der Verwaltungsbezirk Auelgau tauchte um 722 erstmals in den Geschichtsbüchern auf. Ab 948 war mit Graf Hermann, einem Lehnsmann des deutschen Königs, der erste Graf von Auel Landesherr im Auelgau. Sitz der Grafen war zunächst der Michaelsberg in Siegburg, dann Schloss Auel bei Lohmar. In späteren Jahrhunderten verwendete man den Begriff Auelgau für einen kirchlichen Verwaltungsbezirk.
Die Region im Unteraggertal ist reich an geschützter Natur. Neben den Tälern von Sieg, Bröl und Agger ist es besonders das untere Stück des Naafbachtals, ein Stück der Wahner Heide und die Kiesgrube Seligenthal unterhalb der Wahnbachtalsperre, die für Pflanzen und Tiere wichtige Rückzugsgebiete jenseits der Großstadtregionen am Rhein bilden.
Zwei touristische Straßen durchqueren das Untere Aggertal: Die Sieg-Freizeitstraße erschließt an der südlichen Gebietsgrenze entlang das Siegtal für Besucher. Und die Deutsche Alleenstraße führt auf ihrem Abschnitt 10 von Dortmund nach Bad Honnef durch die Region: Aus Richtung Neunkirchen-Seelscheid kommend, verläuft Deutschlands längste Ferienstraße über Heisterschoß und Happerschoß bis nach Hennef (Sieg).
Bilden Agger im Westen und Bröl im Osten die natürlichen Grenzen des Unteraggertals, fließt der 29km lange Wahnbach von der Mucher Hochfläche kommend zentral durch das Gebiet. Er wird westlich von Neunkirchen zur Wahnbachtalsperre aufgestaut, die sich dann bis fast hinab ins Siegtal bis zum früheren Kloster Seligenthal zieht.
Neben der Natur hat das Unteraggertal auch Einiges an kulturellen Sehenswürdigkeiten zu bieten: Kloster Seligenthal, 1231 als erstes Franziskanerkloster nördlich der Alpen errichtet, die frühere Abtei Michaelsberg mit dem Annoschrein in Siegburg, Burg Lohmar und Haus Dorp sind nur einige Beispiele.
Durch das Unteraggertal führte einst die 1884 eingeweihte historische Aggertalbahn, die erste Eisenbahnverbindung vom Rheintal ins Sieg-Bergland. Ihre Geschichte ist eng verknüpft mit dem Bergbau der Region. Die knapp 74km lange Aggertalbahn verlief von Siegburg über Lohmar und Overath bis nach Olpe im Sauerland. Die heute stillgelegte Teilstrecke durch das Unteraggertal nannte der Volksmund Luhmer Grietche.
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