Die Dill, ein 55km langer Zufluss der Lahn, bildet die östliche Abgrenzung des Westerwalds gegenüber dem oberhessischen Lahn-Dill-Bergland. Die Quelle der Dill liegt an den Ausläufern des Rothaargebirges untermittelbar im Übergang zum Siegerland. Von hier fließt die Dill zunächst als kleines Bächlein südwärts und wird durch den Zufluss weiterer Bäche in Haiger nennenswert gestärkt. Jetzt kann man von einem richtigen Fluss sprechen. Der Oberlauf der Dill bildet das Zentrum des alten Dillkreises, einem Landstrich, der sich um die Städte Haiger, Dillenburg und Herborn legt.
Der Dill-Westerwald ist landschaftlich durch das Zusammenspiel von dicht besiedelter Tallage und den dann sanft ansteigenden Hängen des Westerwalds rechts der Dill und der Hügellandschaft von Hörre und Schelder Wald links der Dill geprägt.
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Dill-Westerwald zählt natürlich die Oranierstadt Dillenburg, Geburtsort von Wilhelm von Oranien, dem heute noch in der holländischen Nationalhymne besungenen Wilhelmus van Nassouwe, Befreier der Niederlande und Vater des Vaterlandes. Ihm zu Ehren wurde 1872-75 der Wilhelmsturm auf dem Schlossberg erbaut. In seiner Nachbarschaft liegt das interessante Industriemuseum Villa Grün, und unter beiden in der Erde eine faszinierende Verteidigungsanlage des alten Schlosses, die Dillenburger Kasematten.
Das Schloss Dillenburg selbst gibt es seit dem 18. Jahrhundert nicht mehr. Es wurde von den Franzosen zerstört. Die Ruine diente als Steinlager für die klassizistischen Bauten an der neu angelegten Wilhelmstraße am Dillenburger Hofgarten. In einigen der Gebäuden residiert seit 1869 das Hessische Landgestüt, speziell zum Einspännerturnier oder der Dillenburger Hengstparade ein Mekka für Pferdefreunde aus ganz Europa.
Flussabwärts von Dillenburg liegt das nassauische Rotenburg, die Fachwerkstadt Herborn. Sie bietet dem interessierten Besucher einen hervorragend erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern rund um das bemerkenswerte Rathaus am Marktplatz. Über der Altstadt thronen das Schloss Herborn und die evangelische Stadtkirche. Beide Bauwerke stehen in einem engen Zusammenhang mit der Herborner Hohen Schule, der ehemals kleinsten Hochschule Deutschlands, an der u.a. der Begründer der modernen Didaktik – Johann Amos Comenius – ausgebildet wurde.
Flussaufwärts von Dillenburg aus gesehen liegt das Industriestädtchen Haiger, die älteste der drei Dillkreis-Städte. Haiger ist durch seine sehr gute Infrastruktur und über tausend kostenfreie Parkplätze vor allem als Einkaufsstadt beliebt. Aber auch hier findet der interessierte Besucher ein kulturelles Kleinod, die 1048 erbaute Stadtkirche Haiger mit ihren mittelalterlichen Fresken, die auf eine Schenkung des deutschen Königs Konrad I. zurückgeht.
Auch für Wanderer ist der Dill-Westerwald ein spannendes und verkehrstechnisch gut angeschossenes Revier. Nicht nur, dass der Sauerländer Rothaarsteig hier sein Ziel findet. Auch Lahn-Dill-Bergland-Pfad und Westerwaldsteig beginnen im Dill-Westerwald, ebenso der Uplandweg und der Schlösserweg. Dazu gibt es zahlreiche örtliche Rundwege, die den Wanderer z.B. ins Greifensteiner Land, den Schelder Wald oder das Südsiegerländer Bergland führen.
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