Die vierte Wanderung auf der Georoute Ruhr beginnt am Bahnhof im Bochumer Stadtteil Dahlhausen. Man folgt der Dr.-C.-Otto-Straße zum Kreisverkehr und quert diesen geradeaus. Zwischen den Straßen Am Alten General und Am Sattelgut wandert man nordöstlich entlang vieler ehemaliger Zechen, von denen heute allerdings nicht viel zu sehen ist.
Am Röderschacht biegt man rechts ab und wandert durch die Baaker Mulde zur ehemaligen Zeche Dickebaeckerbank und weiter zum ehemaligen Stanzwerk, auch bekannt als Winterscher Kotten. Das Stanzwerk als Familienbetrieb mit klassischem Kleinst-Kohleabbau und landwirtschaftlicher Selbstversorgung war ein typisches Modell für die Region. Die erdnahen Flöze des südlichen Ruhrgebietes wurden mit einfachsten Mitteln abgebaut und zur Selbstversorgung als Heizmaterial verwendet.
Hinter dem Stanzwerk verlief einst der Rauendahler Schiebeweg, der erste von vielen pferdebetriebenen Kohlewegen im Ruhrgebiet, der 1787 nach englischem Vorbild eingerichtet wurde. Der Rauendahler Schiebeweg verband die Baaker Gruben mit der Ruhr. Aufgrund des Gefälles fuhren die Wagen allein und mussten nur gebremst werden. Pferde kamen dann beim Rücktransport der Wagen zu den Zechen ins Spiel.
Durch den Rauendahler Wald und das Weitmarer Holz verläuft die Georoute Ruhr ostwärts nach Stiepel. Nachdem die Königsallee (L 551) passiert ist, wandert man durchs Lottental zum Westende des Campus der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Beim Straßenbau wurden gegenüber der Einfahrt zum Parkhaus West drei dünne Flöze der Schöttelchen-Gruppe freigelegt. Eine Infotafel informiert über diesen Aufschluß. Weiter geht es nach Süden in den Botanischen Garten der Ruhr-Universität Bochum. Übrigens: Es gibt zwar Öffnungszeiten, aber der Eintritt zum Botanischen Garten ist kostenfrei möglich.
Aushängeschild des Botanischen Gartens ist der Chinesische Garten Qian Yuan, der als Garten im Garten konzipiert und komplett von einer Mauer umgeben ist. Der Chinesische Garten in Bochum gilt als einmalig in Deutschland, da er komplett durch chinesische Fachkräfte im südchinesischen Stil erbaut wurde (normalerweise werden chinesische Gärten in Deutschland im nordchinesischen imperialen Stil mit Marmor, bunten Ziegeln etc. ausgeführt, während der südchinesische Stil komplett auf einfache Naturmaterialen setzt).
Durch einen lichten Wald wird als nächste Station der Steinbruch der ehemaligen Zeche Gewerkschaft Vereinigte Klosterbusch im Lottental erreicht, das größte Bodendenkmal der Stadt Bochum. Bis 1961 wurde dort Material gewonnen, um durch den Bergbau hervorgerufene Hohlräume zu verfüllen und Bergschäden zu verhindern. Das Gelände wird heute als Außengelände des Botanischen Gartens, für Freilandforschung und für Ausbildungszwecke benutzt. In der langen Felswand ist einer der größten Gesteinsfalten im Ruhrgebiet zu sehen, der Stockumer Sattel. Das Steinbruchgelände ist nicht öffentlich zugänglich.Man muss sich vorher im Botanischen Garten anmelden.
Durch einen Siepen mit naturgeschützter Flora geht es weiter auf eine Hochfläche. Dort sind die Reste der Lorenseilbahn zu sehen, mit der früher die Kohle von der Zeche Klosterbusch zur Aufbereitung und Verladung am Bahnhof Herbede gebracht wurde. An einer Steilkante entlang leitet die Georoute Ruhr zum Freizeitzentrum Heveney am Kemnader See, dem jüngsten Stauwerk im Ruhrtal. Seinem Südufer folgend wird Witten-Herbede erreicht, wo sich Haus Herbede befindet, ein ehemaliges Rittergut, dessen Anfänge im 11. Jahrhundert liegen.
Hinter Haus Herbede passiert die Georoute Ruhr die Villa Ruhrtal aus dem späten 19. Jahrhundert und leitet über die Lakebrücke in den Stadtteil Heven. Man kommt an der Privatbrennerei Sonnenschein vorbei, deren Vorläuferbetrieb hier um 1800 gegründet wurde.
Die Georoute Ruhr leitet zur Herbeder Schleuse, die 1776-78 errichtet wurde. 1811 baute man eine neue Schleuse, die in den 1830er Jahren renoviert wurde. Das heute noch erhaltene Schleusenwärterhäuschen, ein eingeschossiges Fachwerkhaus mit Krüppelwalmdach, wurde 1835 errichtet. Die Herbeder Schleuse wurde zwischen 1981-83 wiederhergestellt, damit die MS Schwalbe vom Kemnader See bis nach Witten-Bommern verkehren kann. Ab dem Fähranleger führt das letzte Stücke dieser Tagesetappe schließlich über die Landstraße zur Bundesstraße an das Werkgelände der Deutschen Edelstahlwerke.
Man kann aber auch mit der seit 2006 eingerichteten Fähre Hardenstein auf die andere Ruhrseite ins Hardensteiner Tal wechseln. Mit der Ruhrquerung verlässt man die Georoute Ruhr, gelangt jedoch nach etwa 1,5 km gelaufenen Kilometern auf der linken Ruhrseite bei der Zeche Nachtigall wieder auf die markierte Strecke. Im Hardensteiner Tal befindet sich die Burg Hardenstein. Sie wurde im 14. Jahrhundert als Wasserburg errichtet.
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Bildnachweis (attribution,via Wikimedia Commons): 1 byHarald Köster; 2,3,4 by Frank Vincentz [CC-BY-SA-3.0]
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