Die dritte Etappe der Georoute Ruhr, einem Themenwanderweg über den Kohlebergbau an der Ruhr, beginnt im Essener Stadtteil Kupferdreh. Durch Colsmanstraße und Poststraße geht man in die Kupferdreher Straße, wo man an der alten Schule vorbeiläuft, in der das zum Ruhr Museum gehörende Mineralien-Museum Essen-Kupferdreh untergebracht ist.
Durch die Kupferdreher Straße hält man sich auf der Georoute Ruhr südwärts, kommt an einem alten Stollenmundloch vorbei zum früheren Kupferhammer im Deilbachtal, dem der Essener Stadtteil seinen Namen verdankt. Der Kupferdreher Kupferhammer gehört heute zur Museumslandschaft Deilbachtal, die ebenfalls vom Ruhr Museum betreut wird.
Der Kupferhammer im Deilbachtal entstand 1550 und wurde 1818 von Friedrich Harkort, dem Vater des Ruhrgebiets, übernommen. Das heute noch bestehende Ensemble aus Wohn- und Hammergebäude, Kutschen- und Kesselhaus stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1940 wurde der Kupferhammer stillgelegt, 1950 die Maschinen einschließlich Schmiede und Walzwerk verschrottet und umfassende bauliche Veränderungen vorgenommen.
Weiter geht es auf der Georoute Ruhr durchs Deilbachtal mit einem kleinen Abstecher links hinauf in einen kleinen Stichweg zum Steinbruch Deilbachtal. Eine kleine Besucherplattform mit Infotafel erläutert die Geologie vor Ort. Bemerkenswert sind große fossile Baumstämme und Aststücke, die die Wand durchziehen.
Die Georoute Ruhr quert anschließend die Nierenhofer Straße führt ein kurzen Stück nach Süden zum Deilbachhammer in Byfang. Die unmittelbar am Bachlauf gelegene Gebäudegruppe bestehend aus Hammerschmiede und Wohnhaus stammt ursprünglich aus dem 16. Jahrhundert. Das heute noch erhaltene zweigeschossige verschieferte Fachwerkhaus mit Satteldach wurde im 18. Jahrhundert erbaut. Der Deilbachhammer wird heute zu Anschauungszwecken und für wissenschaftliche Forschungen genutzt und gilt als letztes Hammerwerk des Ruhrgebiets, das sich noch an seinem Originalschauplatz befindet.
Am Deilbachhammer passiert die Georoute Ruhr die Trasse der Prinz-Wilhelm-Bahn, eine der ältesten Eisenbahnlinien in Deutschland. Die Prinz-Wilhelm-Bahn verband erstmals die beiden starken Industrieregionen an Wupper und Ruhr mit einer Bahnstrecke, was den weiteren Aufschwung insbesondere des Ruhrgebiets enorm befeuerte, denn in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert lag das Bergische Städtedreieck Wuppertal, Solingen und Remscheid in Sachen Wirtschaftskraft noch deutlich vorne.
Die Georoute Ruhr folgt dem Deilbachtal bis zur Hundebrücke. Die Hundebrücke wurde 1880 im Zuge des Ausbaus der Zeche Victoria als Eisenfachwerkbrücke erbaut, um die Loren aus dem Bergwerk an die Prinz-Wilhelm-Bahn zum weiteren Verladen zu bringen. Solche Loren nennt man im Ruhrgebiet Hunde, weil sie aufgrund ihres engen Radstands oft wackelten wie junge Hunde.
Etwas unspektakulär über die Landstraße leitet die Georoute Ruhr weiter ins Stadtgebiet von Hattingen. Man passiert die katholische St. Engelbert Kirche, die 1889 als Notkirche errichtet wurde, kommt dann in den Velberter Stadtteil Nierenhof und hält sich ab hier in östliche Richtung.
Nächstes markantes Wegziel auf der Georoute Ruhr ist der lange, hohe und steilwandige Isenberg. Er verdankt seine auffallend erhabende Form dem witterungsbeständigen Kaisberg-Sandstein. Auf der Südseite befindet sich ein Klettergarten. Der stark geklüftete und dickbankige Sandstein bietet ein Paradies für Kletterfreunde.
Die Isenburg auf der Nordseite wurde 1193-99 erbaut und war eine der mächtigsten Burg an der Ruhr. Da der spätere Burgherr Friedrich von Isenberg allerdings 1225 den Gründer der Bergischen Lands und Erzbischof von Köln – Graf Engelbert – tötete, wars vorbei mit der Burgenherrlichkeit. Kaiser Friedrich II. verhängte über den Isenburger die Reichsacht, man griff den Mann, richtete ihn mit aller mittelalterlichen Grausamkeit hin und schleifte anschließend die Isenburg bis auf die Grundmauern.
Heute steht auf den noch gut sichtbaren Ruinen der Isenburg ein schmuckes Landhaus, das Haus Custodis, das der Künstler Max Josef Custodis 1858 errichteten ließ. Heute werden im Haus Custodis in einem Museum Forschungs- und Grabungsergebnisse vom Gelände der Isenburg gezeigt.
Nachdem man die Ruine der Isenburg auf dem Felssporn verlassen hat und noch einmal einen herrlichen Ausblick über das Ruhrtal bekommt, geht es wieder hinab zur Ruhr. Man folgt der Ruhr auf befestigtem Weg flussabwärts im Windschatten von Niederwenigern und passiert auf der Schwimmbrücke Dahlhausen die Ruhr, um zum Etappenziel nach Bochum zu wechseln. Entlang der Lewacker Straße erhält man immer wieder freie Einblicke in den steinigen Untergrund und kann so beispielsweise eine Gesteinsfalte erkennen. Am Bahnhof-Dahlhausen endet schließlich die Tagestour.
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Bildnachweis (attribution,via Wikimedia Commons): 1-4 by Frank Vincentz [CC-BY-SA-3.0]
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