Die Königsetappe auf dem Harzer Hexenstieg startet in Torfhaus, dem höchstgelegenen Ort in Niedersachsen. Wir befinden uns auf rund 800m über dem Meeresspiegel und wollen nun wie weiland Dichterfürst Goethe hinauf auf den Brocken (1.141m) wandern.
Torfhaus, heute im Wesentlichen eine Ansammlung touristischer Angebote, wurde 1713 gegründet, als man begann, in den umliegenden Mooren Torf abzubauen. 1777 startet Goethe hier seinen Brockenaufstieg. Der König der Harzer Berge hat als Blocksberg und Hexenquartier sogar Eingang in seinen Faust gefunden.
Das einzige Manko an der Geschichte: Heute wollen rund 200.000 Wanderer jährlich auf den Spuren Goethes hinauf zum Brocken und daher ist der Goetheweg, dem wir nun folgen, breit ausgebaut worden, um hier im Winter Schnee schieben zu können.
Sei’s drum, wir Hexenstieg-Wanderer begeben uns nun auf den Goetheweg und wandern entlang des Abbegrabens südlich des Torfhausmoors Richtung Quitschenberg (882m). Unterhalb des Gipfels hält man sich in südliche Richtung und wandert zum Eckersprung, der Quelle der Ecker, einem 26km Zufluss der Oker.
Am Eckersprung trifft man die Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, die über einige Jahrzehnte aus zugleich die innerdeutsche Grenze markierte. Heute lädt hier eine Schutzhütte zur kurzen Rast, ehe man die Grenze passiert und nun den Schlussanstieg zum Brocken nimmt.
Der Brocken ist wettertechnisch eine Herausforderung. Meistens vernebelt, eingeregnet oder zugeschneit, sind die Tage mit sonniger Fernsicht rar. Wenn man aber einen solchen Tag erwischt, wird man belohnt mit eine herrlichen Fernsicht über den Harz in die norddeutsche Tiefebene, zum Thüringer Wald und bei guten Wetterbedingungen bis zum Sauerland, in die Rhön und zum Fichtelgebirge.
Vom Brocken, mitten im Nationalpark Harz, wandern wir auf dem Harzer Hexenstieg nun wieder in tiefere Gefilde. Wir nutzen dafür die Brockenstraße bis zur Ilsenburger Kurve und wechseln hier auf den Glashüttenweg. Es geht vorbei an den Schlungklippen bis Ahrensklint. Hier lohnt sich ein Abstecher auf die gleichnamigen Klippen mit Leitern und einem Ausblick auf Schierke und Wurmberg.
Über die Spinne, eine Wegkkreuzung, kommt man auf dem Harzer Hexenstieg weiter zum Trudenstein. Der Trudenstein ist wieder der Brocken selbst eine Stempelstelle der Harzer Wandernadel. Der Gipfel der markanten Felsformation ist über Leitern zugänglich.
Wir folgen dem Glashüttenweg noch ein Stücken und knicken dann nach rechts weg zum Wormsgraben. Hier folgen wir nach links dem Kirchstieg und wandern zum Natur-Erlebniszentrum Hohnehof. Vorbei an der Hohnewiese geht es dann zum Ziel in Drei Annen Hohne, einem Stadtteil von Wernigerode und einem Halt der Brockenbahn, mit der man auch entsprechend nach Wernigerode hineinfahren kann.
Harzer Hexenstieg Etappe 1 - Harzer Hexenstieg Etappe 2 - Harzer Hexenstieg Etappe 3 - Harzer Hexenstieg Etappe 4 - Harzer Hexenstieg Etappe 5
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