In Hainchen im Netphener Johannland beginnt die vorletzte Etappe auf dem Kölner Elisabethpfad. Es geht hinauf auf den Rothaarkamm, wo der Pilgerweg kurz auf den Weg der Sinne trifft: den Rothaarsteig. Dieses Ereignis findet an der Quelle der Dill statt, einem 55km langen Zufluss der Lahn. Von ihrer Quelle am Südosthang der Haincher Höhe auf 567m ü. NN bis zur Mündung in Wetzlar bildet die Dill die natürlich Grenze zwischen Westerwald und dem oberhessischen Lahn-Dill-Bergland.
Das Lahn-Dill-Bergland erreichen wir auf dem weiteren Weg jenseits der Landesgrenze. Es geht hinab ins Dietzhölztal nach Rittershausen, das der Elisabethpfad entlang der Hauptstraße durchquert. Linker Hand an der kleinen Dietzhölze gruppiert sich rund um die 1769 erbaute evangelische Dorfkirche mit barocker Innenausstattung der malerische Dorfkern von Rittershausen.
Weiter die Hauptstraße entlang vorbei am Stammwerk der Firma Rittal – einem der vielgepriesenen Weltmarktführer im deutschen Mittelstand – passiert der Elisabethpfad den Burbach-Weiher und erreicht Ewersbach, einen der klassischen Übernachtungsorte für frühere Pilgerer, die anders als heute längere Wegstrecken zurücklegten und daher den Kölner Elisabethpfad in fünf Tagen absolvierten.
An der Hauptstrasse in Ewersbach liegt rechterhand die Johanneskapelle, die Kirche des ehemals eigenständigen Örtchens Strassebersbach, das erst 1937 mit Bergebersbach zum neuen Dorf Ewersbach verschmolzen ist. Die Johanneskapelle wurde im 13. Jahrhundert errichtet und um 1500 massiv umgestaltet. Nach 1937 verlor die Johannes-Kapelle zugunsten der Margarethenkirche ihre Funktion, diente kurz der katholischen Gemeinde als Gotteshaus und ist seit 2001 ein Veranstaltungsort der Gemeindeverwaltung.
Am Nordhang des Sasenbergs (443m) entlang führt der Elisabethpfad nach Steinbrücken, kreuzt hier die Dietzhölze und nimmt den Anstieg zur Bottenhorner Hochfläche. Es geht zum Staffelböll (536m). Hier erreichte 1552 der beliebte Landgraf Philipp von Hessen nach fünfjähriger spanisch-niederländischer Gefangenschaft erstmals wieder hessischen Boden unter den Füßen. An besagtem Platz wurde die Philippsbuche gepflanzt (die 1963 gefällt wurde – heute gedeiht hier ein Ableger) und 1910 durch ein Denkmal ergänzt. Die schöne Sicht machen die Philippsbuche zu einem beliebten Ziel für Wanderer.
Am Ortsrand von Simmersbach vorbei führt der Elisabethpfad weiter nach Oberhörlen, das bereits zum Landkreis Marburg-Biedenkopf zählt. Im Herzen des oberhessischen Dorfes steht die barocke Fachwerkkirche zusammen mit dem angrenzenden Pfarrhaus. Am kleinen Weiler Niederhörlen vorbei, erreicht der Elisabethpfad dann Niedereisenhausen, den Verwaltungssitz der Gemeinde Steffenberg.
Kurze Zeit später ist das Etappenziel erreicht, Obereisenhausen am Übergang der Bottenhorner Hochfläche ins Dautphetal. Die evangelische Kirche in Obereisenhausen wurde 1103 erstmals urkundlich erwähnt, was zugleich die erste nachprüfbare Nennung des Dorfs im Perftal ist. Der Chorturm ist noch romanisch, der Helm wurde im Jahr 1805 aufgesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1955 ein neues Kirchenschiff an den Turm angebaut.
Kölner Elisabethpfad Etappe 1 - Kölner Elisabethpfad Etappe 2 - Kölner Elisabethpfad Etappe 3 - Kölner Elisabethpfad Etappe 4 - Kölner Elisabethpfad Etappe 5 - Kölner Elisabethpfad Etappe 6 - Kölner Elisabethpfad Etappe 7 - Kölner Elisabethpfad Etappe 8
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