Nach viel Wald auf Etappe 6 belohnt die Abschluss-Etappe auf dem Uplandweg mit etwas mehr Fernsichten. Es geht von Bad Laasphe im Süden des Wittgensteiner Berglands auf die Bottenhorner Hochfläche und dann am Westrand des Schelder Walds hinab ins Dilltal, wo die Oranierstadt Dillenburg von dem weithin sichtbaren Wilhelmsturm dominiert wird.
Von Hesselbach startet der Uplandweg südwärts über den Weisgesberg (536m) und dann nordöstlich an der Hessenburg (551m) vorbei ins Lahn-Dill-Bergland. Am Fuße des Stiete (545m) erreicht man Roth, ein Höhendorf, das einst sogar Stadtrechte besaß und eigene Münzen prägte. Grund waren die Silbervorkommen in der Grube Gottesgabe. In Roth stößt der Uplandweg übrigens auf einen Teil des Jakobswegenetzes, den Kölner Elisabethpfad. Der führt hier vorbei, weil in Roth 1232 ein Wunder im Zusammenhang mit der just verstorbenen heiligen Elisabeth passiert sein soll.
Der Uplandweg verlässt Roth über den Heiligenberg, der von den Einheimischen auch Schlossberg genannt wird. Hier stand einst die Burg Hessenwald, die im Rahmen der Dernbacher Fehde zum Schutz des Breidenbacher Grunds errichtet wurde. Burg Hessenwald verfiel im 15. Jahrhundert. Heute sind nur noch Halsgraben, wenige Mauerreste und die Reste eines Felsenkellers zu sehen. Die Burgreste sind frei zugänglich.
Um Simmersbach herum führt der Uplandweg weiter über den Kurzbeul (566m) in den Segelfliegerort Hirzenhain. Die großen Maschinen fliegen heute am anderen Ende von Hirzenhain, an der Fliegerhalle am Kurzbeul lassen aber immer noch die Modellflieger regelmäßig ihre Flieger Bahnen durch die Luft ziehen. Und man hat von hier oben einen wirklich beeindruckenden Blick in die weite Tallandschaft, die wir eben durchwandert haben.
Der Uplandweg passiert das steile Schwarzbachtal und erreicht dann die westlichen Ausläufer des Schelder Walds. Nächster Zielpunkt ist die Eschenburg (589m). Auf ihrer Spitze wurde 1935-36 Eschenburg-Turm als Gedenkstätte für die Bergleute im Schelder Wald errichtet. Im Krieg wurde der Eschenburg-Turm als Funkturm genutzt und 1945 zerbombt. Heute erinnert ein Holzmodell an den großen Aussichtsturm. Aber auch ohne Turm besteht seit dem Kyrill-Orkan 2007 eine gute Aussicht, da große Teile des Waldes eingebrochen sind.
Durch die Hecke, den Höhenzug, der das Dietzhölztal vom Schelder Wald trennt, führt der Uplandweg zum Heunstein (471m). Hier finden sich schwache Reste einer germanischen Ringwallanlage aus der Eisenzeit. Die Ringwallburg Heunstein umfasste eine Fläche von 12ha. Die noch erkennbaren Wälle sind die vergangenen Reste von Mauern erbaut aus Holz, Erde und Steinen.
An der Kaiserlinde am Eichenruck (427m) vorbei führt der Uplandweg schließlich hinein nach Dillenburg. Wir wandern vorbei an der Stadthalle und dem Bismarckdenkmal, passieren die Dill und sind somit wenigsten für ein paar hundert Meter im Westerwald. Durch die Marktstraße geht es in die Fußgängerzone der Altstadt, der wir nach links zum Hüttenplatz folgen. Hier liegt das historische Zentrum der Stadt Dillenburg und die Fachwerkhäuser sind hübsch herausgeputzt.
Das ehemalige Schloss Dillenburg findet sich heute in der Wilhelmstraße wieder: Die Steinreste des 1760 zerstörte Schlosses wurden nämlich als Baumaterial für die stattlichen Häuser entlang des Hofgartens genutzt. Der Uplandweg leitet durch die Wilhelmstraße am Hessischen Landgestüt und der Orangerie – heute ein Kutschenmuseum – vorbei, um in der Jahnstraße wieder links zu gehen und die letzten Meter bis zum Bahnhof Dillenburg zu nehmen.
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