In Gummersbacher Ortsteil Niederseßmar beginnt Etappe 3 auf dem Lenne-Sieg-Weg. In Niederseßmar passiert man zunächst die Agger, die als natürliche Grenze das Oberbergische Land vom Sieg-Bergland im Süden trennt. Für den X11 geht es also weiter im Sieg-Bergland und dort erreicht der Hauptwanderweg des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV) nach den ersten Kilometern den Wallfahrtsort Marienhagen.
Marienhagen war schon in vorchristlicher Zeit durchaus religiös: Man opferte noch bis zum 10. Jahrhundert am Dorfbrunnen der Göttertochter Hella. Den Brunnen gibt es heute noch, doch das Ziel der Wallfahrer war die heute evangelische Dorfkirche, die zu den Bunten Kerken im Bergischen Land zählt. Die bunten Fresken im Innenraum stammen aus dem 14. Jahrhundert und wurden im Zuge der Reformation übertüncht. Erst 1907 wurden die mittelalterlichen Ausmalungen bei Bauarbeiten wieder freigelegt.
Nach dem Verlassen von Marienhagen muss die Autobahn A 4 passiert werden. Dann kreuzt der Lenne-Sieg-Weg das Alpebachtal und steuert auf Wiehl zu, wo wir den gleichnamigen Fluss überqueren und an der Jugendherberge vorbei zur Tropfsteinhöhle Wiehl wandern.
Die Wiehler Tropfsteinhöhle – 1860 entdeckt – wurde bereits 1926-27 zur Schauhöhle ausgebaut. Die Schauhöhle umfasst heute ein knappes Drittel der insgesamt 1.500m langen Höhlengänge, in denen aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit auch Moose und Farne wachsen. In direkter Nachbarschaft der Wiehler Tropfsteinhöhle liegt der kleine Wildpark Wiehl mit einigen Tiergehegen, in denen es sich Rot-, Sika-, Dam-, Muffel- und Schwarzwild gut gehen lässt.
Entlang des Abbenrother Wegs führt der Lenne-Sieg-Weg südwärts ins Stockheimer Bachtal, dem wir jetzt bis zum Schloss Homburg folgen. Vermutlich im 11. Jahrhundert wurde die Homburg errichtet und begründete die Reichsherrschaft Homburg, auch Homburger Ländchen genannt, weil es sich doch um ein recht überschaubares Territorium für eine Reichsherrschaft handelte.
Die Homburg wurde im 17. Jahrhundert zu einem barocken Schloss umgebaut und dann für gut 150 Jahre bewohnt, bevor langsam der Verfall einsetzte. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts fing man an, Schloss Homburg wieder zu renovieren und 1926 zog hier das Kulturhistorische Museum des Oberbergischen Kreises ein. Aufgrund von Umbauarbeiten bleibt Schloss Homburg aber wahrscheinlich bis 2013 geschlossen.
Kurz nach Schloss Homburg erreicht der Lenne-Sieg-Weg den heilklimatischen Kurort Nümbrecht. Hier lässt sich nicht nur gut durchatmen – es gibt auch was zu sehen. Der gesamte historische Ortskern, der sich um die evangelische Kirche gruppiert, steht unter Denkmalschutz und bietet schmucke Fachwerkhäuser fürs Auge.
Die evangelische Kirche selbst ist ebenfalls einen Besuch wert. Ihr Baubeginn wird von Heimatforschern auf das Jahr 955 n.Chr. geschätzt, was die Nümbrechter Kirche zu einem der baugeschichtlich am interessantesten Kirchen im Sieg-Bergland macht. Markant sind der wuchtige romanische Turm, die schweren mittelalterlichen Pfeiler, der gotische Chor, das flache Gewölbe aus dem 17. Jahrhundert und die barocke Turmhaube.
Der Lenne-Sieg-Weg verlässt Nümbrecht dann südostwärts, kommt am Teich am Pfaffenberg vorbei und leitet über Bohlenhagen nach Waldbröl, dem Zielpunkt der dritten Etappe.
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