Die Gegend rund um Medebach kennt man auch als die Toskana des Sauerlands. Das liegt zum einen an der sanften Landschaft – deutlich weniger herb als z.B. das Bergland rund um Winterberg oder das zerklüftete Hönnetal. Zum anderen – und das mag Wanderer sicherlich freuen – scheint in der Medebacher Bucht irgendwie viel öfter die Sonne als im sonst doch oft nebligen Hochsauerland üblich.
Im Grenzland von Hessen und Nordrhein-Westfalen führt der als Qualitätsweg Wanderbares Deutschland zertifizierte Medebacher Bergweg durch die schönen Ecken der Sauerländer Toskana. Am Besten, man teilt sich als Wanderer die Wegstrecke in drei Tagesetappen auf.
Für den ersten Tag kann man beispielsweise in Küstelberg starten. Bevor man loswandert, sollte man erst einmal einen Blick auf die katholische Pfarrkirche St. Laurentius und das benachbarte Haus Ewers werfen. Haus Ewers wurde 1749 erbaut und gilt als eines der schönsten Fachwerkhäuser im Sauerland.
Von Küstelberg folgt der Medebacher Bergweg dem Dittelsbach nach Wissinghausen und weiter nach Deifeld. Der Dittelsbach mündet wenig später in Referinghausen in die Wilde Aa. In Referinghausen lohnt ein Besuch der katholischen St. Nikolaus Kapelle. Sie beherbergt eine Sitzmadonna aus dem 13. Jahrhundert. Etwas jünger, aus der Erbauungszeit der Kapelle, ist der Barockaltar im Chor. Aus dem 18. Jahrhundert ist auch die große Doppelmadonna in der Mitte des Kirchenschiffs, die aus dem ehemaligen Kloster Glindfeld stammen soll.
Von Referinghausen geht es hinauf auf den Rothaarkamm. Vorbei an Emmet (743m) und Kahle Pön (774m) geht es zum Kalied (745m). Dann geht es nach Düdinghausen. Der Medebacher Bergweg führt direkt zur Pfarrkirche St. Johannes Baptist. Mit ihrem schlanken Turm und der neugotischen Formensprache gibt sie ein beeindruckendes Bild ab. Im Jahr 1900 war der Grundstein für die Kirche gelegt worden, sie ersetzte eine Vorgängerin aus dem Jahr 1707, die für die gewachsene Gemeinde nicht mehr groß genug war.
Vorbei an der Auferstehungskapelle auf dem Kreuzberg (528m) wandert man in einem großen Bogen nach Oberschledorn (hier flog 2007 die islamistische Sauerland-Gruppe auf). Der Medebacher Bergweg leitet von Oberschlehdorn südwärts bis an den Stadtrand von Medebach, führt dann großzügig um die bebaute Fläche herum, passiert das Orketal und erreicht dann Berge mit historischem Backhaus und sehenswerter Barockkirche.
In einer Südschleife wandert man bis kurz vor Dreislar (interessant: das Schwerspatmuseum), um danach erneut das Orketal anzusteuern, das man bei Medelon erreicht. Jetzt folgt der Medebacher Bergweg ein gutes Stück lang der Orke, um schließlich wieder die Berge zu erklimmen, die zurück nach Küstelberg führen.
Bildnachweis (attribution,via Wikimedia Commons): 1 by Michael Kramer; 2 by Michielverbeek; 3 by Hans- Jürgen Lichte [CC-BY-SA-3.0]
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