Die Schlussetappe auf dem Rothaarsteig verlässt den Rothaarkamm und führt hinab ins Dilltal, das hier die natürliche Grenze zwischen dem oberhessischen Lahn-Dill-Bergland und dem Westerwald bildet.
Vergessen sind die Höhen von 600-800m ü. NN, die bisher üblich waren. Im Finale führt der Rothaarsteig hinunter bis auf 230m in die einstige Residenz der Fürsten von Oranien, die die Holländer in den Achtzigjährigen Krieg führten, was mit dem Westfälischen Frieden 1648 schließlich zur Gründung der Niederlande führte.
An der Wegekreuzung auf der Kalteiche startet diese Etappe. Da man hier nicht direkt parken kann, sollte man sich einen alternativen Abstellplatz suchen, etwa am Freibad in Wilgersdorf. Von hier geht es dann hinauf auf den Berg und man erreicht den Rothaarsteig. Alternativ kann man auch in Dillbrecht beginnen und über den gelb markierten Zubringer direkt zum Naturdenkmal Lucaseiche wandern, mit ihren 27,5m Höhe und einem Stammumfang von 3,85m ein imposanter Anblick!
Vorbei am idyllisch gelegenen Forsthaus Steinbach führt der Rothaarsteig hinunter ins Dilltal, das er in Rodenbach erreicht. Der Aussichtspunkt Westerwaldblick motiviert für einen letzten Anstieg über die Struth, die den Rothaarsteig-Wanderer hinab ins Dietzhölztal bringt. Über den Galgenberg (302m) geht es dann hinein in die Oranierstadt Dillenburg.
Nach Überquerung der Dill führt der Rothaarsteig am Sportstadion an der Bleiche vorbei zum Obertor und hinauf auf den Schlossberg. Hier residierten bis zum Siebenjährigen Krieg (Preußen und England gegen den Rest der Welt) die Grafen von Nassau-Dillenburg. Dann fiel das mächtige Schloss durch Belagerung der Franzosen und wurde geschleift.
Zur Erinnerung an den Vater der Niederlande, den auf dem Dillenburger Schloss geborenen Wilhelm von Oranien, wurde 1872-75 auf dem Schlossplatz mit Hilfe des niederländischen Königshauses der Wilhelmsturm errichtet. Heute beherbergt der Wilhelmsturm das Oranien-Nassauische Museum, das auf vier Etagen historische Waffen, Gemälde und Modelle von Burganlagen zeigt.
Vom alten Schloss ist heute nur noch das Stockhaus erhalten – überirdisch zumindest. Der wahre Schatz des Dillenburger Schlosses ruht unter der Erde, die Kasematten. Sie wurden nach der Zerstörung zunächst zugeschüttet, im 20. Jahrhundert dann aber wieder geöffnet. Die Dillenburger Kasematten gehören zu den größten noch erhaltenen frühneuzeitlichen Verteidigungsanlagen Europas.
In einer Führung kann man sich von der einstigen Wehrhaftigkeit überzeugen und die unterirdischen Gänge bestaunen. Besonders interessant ist es, die Löwengrube - eigentlich der Vorratskeller des Schlosses, der aber auch einige von Wallfahrten mitgebrachte Löwen beherbergte – zu besichtigen. Ein weiterer Höhepunkt ist das so genannte Rubensgefängnis, in dem der Vater des berühmten Malers wegen Ehebruchs einsitzen musste, bevor man ihn in den Westerwald in das niedergegangene Schloss Liebenscheid verbrachte.
Die Steine des 1768 geschleiften Schlosses kann man übrigens heute noch bewundern. Aus ihnen entstanden die Gebäude in der klassizistischen Wilhelmstraße, in die der Rothaarsteig jetzt einbiegt. Hier in der Wilhelmstraße befindet sich das Hessische Landgestüt mit dem angegliederten Kutschenmuseum. Und wenn man das vor Augen hat, dann ist man im Hofgarten angekommen, dem Ziel des Rothaarsteigs.
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Die Schlussetappe auf dem Schlösserweg beginnt in Wilnsdorf im Südsiegerländer Bergland. Wir zweigen von der Frankfurter Straße in die Wilhelmstraße...
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