In Liesen brechen wir zum fünften Teilstück des Uplandwegs auf, der uns ins hessische Ederbergland bringt. Zunächst geht es nach Hallenberg, eine schmucke Landstadt im Nuhnetal. So schmuck, dass Hallenberg auf einer Sonderbriefmarke 1995 stellvertretend für das gesamte Sauerland abgebildet wurde. Warum das so ist, merken wir, sobald wir am Marktplatz angekommen sind.
Stolz erhebt sich die mächtige Pfarrkirche St. Heribert über dem Marktplatz. Die Hallenkirche mit drei Jochen, einem Mittelschiff und zwei Seitenschiffen geht im Kern auf das 13. Jahrhundert zurück. Sehenswert und eine echte Seltenheit in Westfalen ist die fast vollständig erhaltene, stilistisch der Renaissancezeit zuzuordnende Wandbemalung in Secco-Technik. Sie stammt aus dem Jahr 1558, wurde 1880 wiederentdeckt und 1962 dauerhaft restauriert. Beeindruckend sind vor allem die über 3m hohen Figuren des Goliath und der ihm gegenüber stehende David.
Gegenüber der Heribertkirche steht das schmucke Haus Kump aus dem 18. Jahrhundert, heute Sitz der örtlichen Tourist-Information. Außerdem gibt es hier u.a. einen kleinen Kräutergarten, wechselnde Ausstellungen und das Stadtarchiv.
Vom Marktplatz aus geht es durch die Petrusstraße zur Merklinghauser Kapelle, eine Wallfahrtsstätte, die erstmals 1161 erwähnt wurde und als ein frühes Zeugnis benediktinischer Marienverehrung gilt. Im Inneren befinden sich spätromanische Wandmalereien, die wohl aus dem 13. Jahrhundert stammen und in den 1980er Jahren freigelegt wurden. Ziel der Wallfahrer war das Gnadenbild „Unsere liebe Frau von Merklinghausen“ aus dem 13. Jahrhundert. Neben der Madonna enthält die Kapelle ein Gabelkreuz aus dem 14. Jahrhundert und einen auf das Jahr 1562 datierten Flügelaltar.
Der Uplandweg folgt nun der Bundesstraße B 236 und passiert ein altes Eishäuschen, das 1950 aus heimischer Grauwacke errichtet wurde. Bauherr war die Aktien Brauerei aus Dortmund. Das Hallenberger Eishäuschen diente für gute zehn Jahre zur Lagerung von Eis, das in den Wintermonaten aus den heimischen Bächen gewonnen wurde und im Sommer zur Kühlung der Getränke auf den Festen und in den Gaststätten diente. Im Eishäuschen befindet sich heute eine Eisskulpturenausstellung, die allerdings nur zwei Mal im Monat geöffnet ist.
Dann führt der Uplandweg aus Hallenberg hinaus, passiert die Landesgrenze zu Hessen und erreicht wenig später Bromskirchen. Hier gibt es gleich zwei Sehenswürdigkeiten zu bewundern: das historische Fachwerkrathaus mit schmückenden Schnitzereien, erbaut 1619-21. Und die deutlich ältere evangelische Kirche, die aus dem 12. Jahrhundert stammt und 1574-85 zur evangelischen Predigtkirche umgebaut wurde. Der pittoreske Innenraum gehört zu den schönen Beispielen hessischer Landeskirchen.
Weiter geht es zur Freizeitanlage Silbersee im Linspherbachtal. Hier kann man gut eine Rast einlegen und den Fischen beim Drehen ihrer Bahnen zuschauen. Das nächste Ziel ist Neuludwigsdorf, ein kleiner Weiler, der 1774 auf Geheiß des hessischen Landgrafen Ludwig VIII. angelegt wurde, um die gräfliche Jagd zu unterhalten. Über einen Feldweg führt der Uplandweg weiter nach Dachsloch und zum Forsthaus Karlsburg.
Am Westhang der Hohen Warte (645m) läuft der Uplandweg weiter südwärts zum Hof Binsenbach, um dann östlich des Heiligenbergs (548m) nach Hatzfeld im Edertal zu leiten. Sehenswert ist in Hatzfeld neben den Resten der alten Burg, der Emmauskapelle und der katholischen St. Hubertuskirche die evangelische Stadtkirche. Sie wurde wahrscheinlich im 14. Jahrhundert erbaut. Im Chorraum, über dem Altar hängend, befindet sich ein spätgotisches Kruzifix aus dem 15. Jahrhundert.
Uplandweg Etappe 1 - Uplandweg Etappe 2 - Uplandweg Etappe 3 - Uplandweg Etappe 4 - Uplandweg Etappe 5 - Uplandweg Etappe 6
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