Im Kurpark in Willingen, Herzstück des Sauerländer Uplands, startet Etappe 4 des Uplandwegs, der vom Sauerländischen Gebirgsverein als Hauptwanderweg mit dem Wegzeichen X15 markiert ist. Zunächst geht es südwärts, am Lagunenbad Willingen vorbei und unterhalb des Wild- und Freizeitparks Willingen entlang zur wichtigsten Sehenswürdigkeit von Willingen, der Mühlenkopfschanze.
Die Mühlenkopfschanze ist in der Kategorie Großschanzen die weltweit größte Sprungschanze. Bis zu 38.000 Besucher kommen zum jährlichen FIS Weltcup-Skispringen zur Mühlenkopfschanze nach Willingen und erleben, wie die Adler weit über 100m hinaus springen. Der Schanzenrekord liegt derzeit bei 152m. Bis auf das Weltcup-Springen ist die Mühlenkopfschanze nicht für den Skisport geöffnet, sondern dient als spektakulärer Aussichtspunkt. Mit der Standseilbahn oder über eine ungezählte Menge an Treppenstufen kann man hinauf gelangen und genießt einen herrlichen Fernblick über das Willinger Upland.
Am Osthang des Mühlenkopfes (825m) geht es dann hinein in die Wälder in Richtung Hopperkopf (832m), dem Quellgebiet des Itterbachs. Hier schließt sich die Medebacher Bucht an das Willinger Upland an. Am Hillekopf (805m) trifft der Uplandweg kurz auf den Rothaarsteig, um den guten Ausblick auf das Winterberger Hochland zu genießen. Dann geht es hinab nach Küstelberg, einen Stadtteil von Medebach.
Küstelberg ist ein schmuckes Fachwerkdorf, das 1983 mit einer Goldmedaille im Landeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden ausgezeichnet“ wurde. In der Dorfmitte steht die katholische Pfarrkirche St. Laurentius, deren Backsteinbau aus dem 19. Jahrhundert 1973 durch einen zeltartigen Anbau erweitert wurde. Ein interessanter Anblick. Direkt gegenüber der Kirche findet man eines der schönsten Fachwerkhäuser im Sauerland, das 1749 erbaute Haus Ewers.
Im Haus Ewers war im 19. Jahrhundert Henriette Davidis öfters zu Besuch. Henriette wer? Henriette Davidis (1801-76) war die Grand Dame der Kochbuchliteratur. Ihr zu verdanken ist die legendäre Wendung „Man nehme...“, die sie in ihrem 1845 erschienenen Praktischen Kochbuch durchgängig verwendete. Durch ihre Besuche in Küstelberg fanden auch einige typisch Sauerländische Rezept Aufnahme in dieses Standardwerk der deutschen Küche zum Beispiel das Kalbfleisch in Gelee nach Küstelberg oder die Küstelberger Teufelssauce. Na dann, guten Appetit!
Südlich von Küstelberg führt der Uplandweg in ein ausgedehntes Waldgebiet. Besonders schön ist der Abschnitt am Osthang von Reetsberg (791m) und Junger Grimme (782m). Dort ist nämlich die 24ha große Naturwaldzelle Brandhagen zu finden. Ein Stück Buchenwald, vereinzelt mit anderen Laubbäumen wie Eichen, Eschen und Ahorn durchsetzt, das ganz sich selbst überlassen wird. Seit 1976 darf sich der Wald hier so entwickeln, wie er das möchte. Die ältesten Bäume sind heute rund 140 Jahre alt.
Das Tal der Orke passierend geht es dann an Hesborn ins Liesetal. Dem kleinen Bach folgt der Uplandweg hinein nach Liesen, einem kleinen Dörfchen in der Hallenberger Bucht, das zugleich Ziel der vierten Etappe ist.
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