Der Gebück-Wanderweg folgt grob dem historischen Verlauf des Rheingauer Gebücks, einer Landwehr, die aus einem zwischen 50m und 100m breiten Waldstreifen bestand. Die Bäume wurden in wechselnder Höhe über dem Boden abgeschlagen und die neu ausgeschlagenen Zweige kreuz und quer zur Erde „gebückt“ und untereinander verflochten. Dazwischen wucherten Brombeer- und Schwarzdornsträucher und bildeten eine zunehmend undurchlässige Mauer aus Gestrüpp. Nur vereinzelte bewehrte Tore ermöglichten den Durchgang durch dieses Rheingauer Gebück, das über 500 Jahre die kostbaren Weinlagen am Rhein vor Übergriffen aus dem Hinterland schützte.
Startpunkt der 50km langen Wanderung durchs Rheingauer Gebück ist Walluf an der südlichen Rheingau-Pforte. Der Gebückweg begleitet zunächst die Walluf flussaufwärts über Martinsthal nach Rauenthal. Rauenthal ist das am höchsten gelegene Weindorf im Rheingau. Sehenswert ist die Pfarrkirche St. Markus aus dem 15. Jahrhundert mit der aus Lindenholz geschnitzten Traubenmadonna.
Weiter geht es nach Schlangenbad, ein Heilbad, das seinen Namen dem Vorkommen der Äskulapnatter verdankt, die hier nach wie vor heimisch ist. Bis zu zwei Meter lang werden die ungiftigen Schlangen, die in Deutschland nur noch an ganz wenigen Stellen in freier Wildbahn leben. Das nördlichste Revier der größten Schlangenart in Deutschland ist das warme Schlangenbad im Walluftal.
Von Schlangenbad aus knickt der Rheingauer Gebück-Wanderweg westwärts hinein in den Hinterlandswald. Hier geht es unterhalb von Hausen vor der Höhe über den Wanderparkplatz Förster-Bitter-Eiche zur Mapper Schanze, der einzigen erhaltenen Befestigungsanlage am Rheingauer Gebück. Die Mapper Schanze entstand 1494, um den Weg von Oestrich nach Geroldstein in den Untertaunus zu sichern. Reste dieser alten Straße sieht man als Hohlweg südlich der Wiese im Wald. Vor und hinter der Ruine finden sich am Waldrand Reste der Erdwälle, die die Schanze umgaben. Neben der Mapper Schanze befindet sich ein kurzer, 1984 rekonstruierter Gebückstreifen.
Unterhalb der Mapper Schanze erhebt sich zum Rhein hin der höchste Berg des Rheingaus, die Kalte Herberge (619m), die zur Gemarkung von Hallgarten gehört. Der Gebückweg leitet weiter durch den Hinterlandswald über die Wegkreuzung Sieben Wegweiser bis zum ehemaligen Forsthaus Weißenthurm am Boxberg (442m).
Jetzt steuert der Gebückweg das Wispertal an und passiert die Ruinen der Kammerburg und der Burg Rheinberg in der Gemarkung Ransel, einem Örtchen, das der Gebück-Wanderweg als nächstes erreicht. Bekannt ist Ransel vor allem wegen des Landmuseums Ransel. Die Sammlung zeigt auf einer Fläche von 1,5ha über 600 Handwerkszeuge und Landmaschinen. Zum Museum gehören u.a. eine Schmiede, ein Bergbaumuseum, ein kleines Weingut, ein Schuhmacherei und – besonders beliebt – eine Bierbrauerei, in der seit 2007 Ranseler Landbräu produziert und in der angegliederten Braustube frisch ausgeschenkt wird.
Von Ransel aus leitet der Gebück-Wanderweg ins Tiefenbachtal zur Ruine der Sauerburg, die heute in Privatbesitz ist und nur von außen betrachtet werden kann. Bei Lorchhausen ist dann der Rhein erreicht. Die letzten Meter verläuft der Gebück-Wanderweg entlang des Rheins bis hinein nach Lorch an der Mündung der Wisper in den Rhein.
In Lorch befinden sich mit der Pfarrkirche St. Martin, dem Hilchenhaus, der Strunk und dem alten Fachwerkrathaus mit angegliedertem Kunstmuseum noch einige kulturelle Schmankerl, die man auf keinen Fall verpassen sollte.
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