Die dritte Tour auf dem Wilhelm-Münker-Weg durchs Sauerland beginnt in Bödefeld, auf halbem Weg zwischen Winterberg und Schmallenberg gelegen. Bödefeld erhielt 1342 Freiheitsrechte und war damit fast einer Stadt gleichgestellt. Heute ist Bödefeld ein schöner, verträumter Ferienort am Nordost-Zipfel des Fredeburger Lands.
Vom Dorfkern geht es zunächst parallel zur Hunaustraße südwärts zum kleinen Wildgehege Bödefeld und weiter zu einem Kneipptretbecken. Direkt danach am Wanderparkplatz Nonnenstein wird die Kreisstraße passiert und es geht hinauf auf die Hunau, ein Bergrücken, der sich über 14km von Siedlinghausen im Winterberger Hochland in Südwestrichtung bis nach Bad Fredeburg zieht. Der Wilhelm-Münker-Weg führt direkt hinein ins Naturschutzgebiet Hunau und trifft dabei auf das Hochmoor Nasse Wiese, das rund 8.000 Jahre alt ist und eine über 1m dicke Torfschicht gebildet hat. Rundherum wachsen viele Pflanzen, die gerne „nasse Füße“ haben.
Dass sich auf der Hunau Moore gebildet haben, liegt u.a. daran, dass zahllose kleine Bäche und Flüsschen auf dem Bergrücken entspringen. Der größte Fluss mit Geburtsort Hunau ist die Valme, die oberhalb des Hochmoors Nasse Wiese entspringt und über Obervalme, Werdern, Ramsbeck und Heringhausen nach Bestwig der Ruhr zufließt.
Jetzt leitet der Wilhelm-Münker-Weg hinauf auf den höchsten Punkt der Hunau, 818m ü. NN. Weithin sichtbar ist der Fernmeldeturm Bödefeld, der knapp einen Kilometer von der Spitze entfernt steht. Hinter dem Gipfel passiert der X10 die Skihütte Hunau, die von einem Lift angesteuert wird und im Winter zahlreiche Skifahrer anlockt. Bis zu 3.000 Personen pro Stunde können von den Liften bei Spitzenlast ins Wintersportgebiet Bödefeld-Hunau transportiert werden.
Für uns Wanderer aber spannender als der Lift ist die Naturwaldzelle Hunau, die sich südlich der Skihütte erstreckt. Auf rund 11,5ha Fläche wird der Wald hier seit 1977 sich selbst überlassen. Über 150 Jahre alte Buchen und Fichten stehen in der Waldparzelle. Der Fachmann spricht von hochmontanem Hainsimsen-Buchenwald. Der Wanderer erfreut sich einfach an der natürlichen Artengemeinschaft des Mischwalds.
Durch die Naturwaldzelle geht es hinab ins Sorpetal – gute 300 Höhenmeter tiefer als der Hunaugipfel liegt Obersorpe, das der Wilhelm-Münker-Weg als Zwischenstation ansteuert. Im malerischen Dörfchen fällt die Pfarrkirche St. Joseph ins Auge, die 1897 erbaut wurde. Gleich danach folgt wieder ein kräftiger Anstieg, um den Bergriegel zu passieren, der das Sorpetal vom Lennetal trennt. An der Ostflanke der Waldemei (725m) entlang führt der Wilhelm-Münker-Weg hinab nach Oberkirchen, einem schmucken Fachwerkdörfchen, das an einer Schleife der jungen Lenne liegt.
In Oberkirchen an der Pfarrkirche St. Gertrud endet die Etappe. Die Kirche entstand 1665-66 im Barockstil. Prächtig anzusehen sind der Hochaltar von 1668 und die Kanzel von 1673. Beide zeigen nicht nur die Kunstfertigkeit ihrer Schöpfer, der Gebrüder Sasse aus Attendorn, sondern auch die Finanzkraft des Stifters Friedrich von Fürstenberg. Dessen Wappen ist nicht nur über dem Südportal zu finden, sondern ist wie damals üblich praktisch allgegenwärtig in der Kirche.
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