Die elfte Tageswanderung auf dem Eifelsteig beginnt in Daun in der Vulkaneifel. Man durchwandert zunächst den Kurpark mit der Dunaris-Quelle. Die Dunaris-Quelle ist eine anerkannte Heilquelle und zur inneren und äußeren Anwendung geeignet. Jetzt geht es in südliche Richtung zu den Dauner Maaren. Maare sind Vulkankrater, sie können trocken sein oder mit Wasser befüllt. Wenn in ihnen sich die Eifellandschaft, Wald, Felsen und blauer Himmel spiegeln, nennt man sie gerne Augen der Eifel.
Der Eifelsteig erreicht zunächst das Gemündener Maar. Das Gemündener Maar entstand aus einer vulkanischen Dampfexplosion und ist mit 30.000 Jahren Alter und 7ha Fläche das kleinste der drei Dauner Maare. Ein Teil des Maars wird im Sommer als Freibad genutzt.
Man umrundet das erste Auge und kann vom Mäuseberg (561m) schon ins zweite Eifel-Auge blinzeln. Um noch besser zu sehen, lädt der Dronketurm zum Aufstieg ein. Der Dronketurm erwuchs 1900-02 auf dem höchsten Punkt des Mäusebergs und erhielt seinen Namen im Gedenken an den Gründungsvater des Eifelvereins, Adolf Dronke. Der Dronketurm bietet eine herrliche Fernsicht über die Vulkaneifel und über die einzigartige Maar-Landschaft.
Das Weinfelder Maar wird auch Totenmaar genannt. Es hat eine Wasserfläche von 17ha, ist mit 10.500 Jahren jünger als das Gemündener Maar und stolze 51m tief. Den Namen Totenmaar hat dieses blaue Auge dem Friedhof und der kleinen Kapelle zu verdanken. Teile von ihr stammen aus dem 14. Jahrhundert. Die Kapelle war einst Kirche des Ortes Weinfeld, der nach der Pest aufgegeben wurde.
Hat man das Weinfelder Maar zu gut Zweidritteln umrundet, geht es durch den Wald zum Schalkenmehrener Maar, an dessen westlicher Flanke der Eifelsteig entlang führt. Das ebenfalls 10.500 Jahre alte Schalkenmehrener Maar ist ein sogenanntes Doppelmaar. Westlich liegt der Maarsee, der auch als Badesee genossen wird, und östlich ein Trockenmaar, wo sich ein Hochmoorgebiet gebildet hat.
Jetzt ist man auch schon im Dorf Schalkenmehren, dessen Bauern schöne Maartuche weben konnten. Um diese verdrängte Tradition aufrecht zu erhalten, gibt es ein ehrenamtlich betriebenes Heimweberei-Museum in Schalkenmehren. Der Eifelsteig verlässt den Ort in südlicher Richtung nachdem man den Maarbach überquert hat, umrundet den Lavaabbau am Johannisberg und kommt zum Hoher List (549m).
Weiter geht es auf dem Eifelsteig in südwestlicher Richtung durch waldreiches Gebiet, an Fischteichen vorbei in die Ortsrandlage von Trittscheid, einem Teil von Üdersdorf. Der Eifelsteig kreuzt im idyllischen Liesertal den beliebten Lieserpfad. Die Lieser entspringt bei Boxberg in der Hocheifel und plätschert meist munter über rund 74km bis zur Mündung in die Mosel. Man begleitet die Lieser, lässt den Lavasteinbruch Üdersdorf rechterhand liegen und wandert durch hübschen Wiesengrund.
Auf dem Weg nach Manderscheid führt der Eifelsteig an der Fundstelle des Eckfelder Urpferdchens im Eckfelder Trockenmaar vorüber. Hier wurde auch ein Fossil der ältesten bekannten Honigbiene gefunden.
Insbesondere der Schluss dieser Eifelsteig-Etappe hat es nochmal in sich. Über Felsenpfade, Brückchen und Stege geht es hinauf zu den Manderscheider Burgen. Da stehen sie, haben Federn gelassen, wie zwei zerstrittene alte Brüder. Die Oberburg und die Niederburg aus dem 12. Jahrhundert stehen für den Konflikt des Kurfüstentums Trier mit dem Herzogturm Luxemburg. Aber egal, wenn man da oben angelangt ist, hat man womöglich keine Kraft mehr zum Zanken, sondern möchte schöne Aussicht und Ruhe tanken.
Von den Manderscheider Burgen ist es nicht mehr weit bis in den Ortskern von Manderscheid, das für weitere Entdeckungen das Maarmuseum und ein Heimatmuseum bereithält.
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Bildnachweis (attribution,via Wikimedia Commons): 1 by Unukorno; 2 by DePr; 3 by Túrelio; 4,5 by Andrea Heck [CC-BY-SA-3.0]
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