Europäischer Fernwanderweg E1 Etappe Montabaur - Nassau


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Wegweiser
Länge: 28.02km
Gehzeit: 06:33h
Anspruch: leicht
Wegzustand: gut
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Höhenprofil und Infos

Der Europäische Fernwanderweg startet sein letztes Stück durch den Westerwald in Montabaur, dem Verwaltungszentrum des Westerwaldkreises. Montabaur entstand im 10. Jahrhundert als Siedlung um die Burg Humbacense, die der Trierer Erzbischof ab 1217 wieder aufbauen ließ und in Erinnerung an einen gerade beendeten Feldzug in Israel Mons Tabor nannte. Wenig später erhielt Montabaur die Stadtrechte und errichtete eine Befestigung um den mittelalterlichen Stadtkern.

Durch diesen alten Stadtkern von Montabaur führt der E1 jetzt zunächst bis zur katholischen Pfarrkirche St. Peter in Ketten. Nach einer Holzkirche wurde hier 959 n.Chr. eine Steinkirche geweiht, von der noch Fundamente erhalten sind. Damit ist St. Peter in Ketten die älteste Steinkirche im Westerwald. Der heutige Bau stammt jedoch zu großen Teilen aus dem Jahr 1535.

Hinter der Kirche geht es rechts auf die Koblenzer Straße und hinter dem Krankenhaus über den Promenadenweg zum Naherholungsgebiet Quendelberg. Vorbei am Mons Tabor Freibad und dem Stadtteil Horressen leitet der E1 auf die Montabaurer Höhe, der größten zusammenhängenden Waldfläche des Westerwalds und einem Eldorado für Wanderer.

Durch den dichten Wald der Montabaurer Höhe führt der E1 bis zum Biebrichsbach, knickt dann nordwärts und steuert den Köppel (540m) an. Seitdem hier 1966 der 39m hohe Aussichtsturm aufgestellt wurde, gilt der Köppel als bester Aussichtspunkt im Westerwald. Auf der zweiten Plattform hat man aus 567m Höhe einen ungestörten Rundumblick - wenngleich man vor allem ein Meer aus Bäumen unter sich sieht.

Am schönsten ist der Blick vom Köppel-Turm nach Nordwesten. Hinten erheben sich die Berge der Eifel. Die Hohe Acht (747m) ist etwa 52km Luftlinie entfernt. Auch der Hochsimmer (588m) und der Krufter Ofen (462m) am Laacher See sind auszumachen. Bei Andernach sieht man den Rhein zwischen den Bergen verschwinden und erkennt das Profil des Siebengebirges. Nach Osten breitet sich die Montabaurer Senke mit Montabaur und den Orten des Kannenbäckerlands aus. Vor den Wäldern des Hohen Westerwalds erscheinen Malberg (422m), Molsberg (402m) und Heidenhäuschen (398m) vergleichsweise klein. Nach Süden schließlich sieht man weit über die Gelbachhöhen bis zum Großen Feldberg (881m) im Taunus.

Vom Köppel führt der E1 südwärts am Lippersberg (535m) entlang zur Bundesstraße B 49, folgt ein Stück der Landstraße nach Arzbach, passiert dann den Dielkopf (478m) und erreicht Welschneudorf auf den Gelbachhöhen. 1707 ließen die Trierer Erzbischöfe bei Welschneudorf einen Tiergarten anlegen und errichteten neben einem Jägerhaus auch ein Jagdzeughaus im Ort. Das Jagdzeughaus Welschneudorf ist heute das bedeutendste profane Gebäude nach dem Montabaurer Schloss innerhalb der Verbandsgemeinde Montabaur.

Von Welschneudorf geht es über die Kreuzeiche zur Windener Höhe und weiter südwärts bis nach Nassau im Lahntal. In der Altstadt von Nassau fällt zunächst das Fachwerk-Rathaus ins Auge. Es ist eines der schönsten Fachwerk-Rathäuser Deutschlands. Erbaut wurde es 1607-09 als Landsitz der Familie vom Stein. Der dreistöckige Prachtbau zeigt an Eckbalken und Erkern ein ungewöhnlich reich verziertes Schnitzwerk.

Direkt hinter dem Rathaus erhebt sich das Stadtschloss von Nassau, das so genannte Steinsche Schloss. Es ist Familiensitz der Reichsritter vom Stein und Geburtshaus des großen Reformers Heinrich Friedrich Karl vom Stein. Zusammen mit Karl August Fürst von Hardenberg legte Freiherr vom Stein die Grundlage für die Erneuerung des Staatsbildes nach der preußischen Niederlage 1806 gegen Napoleon. Den Stein-Hardenbergschen Reformen ist der Einzug von Gleichheitsgrundsätzen und das Gedankengut der Aufklärung in Deutschland zu verdanken. In gewisser Weise also der Startpunkt für „ein bisschen Demokratie wagen“ in der ständisch geschichteten Aristokratie.

Hinter dem Pont-Chateau-Platz erhebt sich rechterhand die mittelalterliche Johanniskirche. Die ältesten heute noch erhaltenen Bauteile am Turm stammen aus dem 12. Jahrhundert. Von diesem Turm ruft seit 1480 die Marienglocke die Gemeinde. Sehenswert sind die zehn an den Innenwänden aufgestellten Bildgrabsteine. Direkt neben der Johanniskirche liegt das ehemalige Pfarrhaus, ein verputztes Fachwerkhaus mit spätgotischem Kern und einem reich verzierten Giebel zur Kirche hin.

Dann stehen wir auf der Kettenbrücke hoch über der Lahn. Die Kettenbrücke war bei ihrer Errichtung 1828 eine der ersten eisernen Brücken in Deutschland und wurde im Baustil oft kopiert. Die heutige Hängebrücke ist ein Neubau, der 1926 errichtet worden ist. Die Kettenbrücke leitet über die Lahn und damit vom Westerwald in den Taunus. Ab hier übernimmt der Taunusklub die Hoheit über den E1, der das Lahntal aufwärts und durch den Einrich den Großen Feldberg (881m) ansteuert und weiter nach Frankfurter Äppelwoiviertel Sachsenhausen führt.

Auf dem Europäischen Fernwanderweg E1 durch den Westerwald


Von Freusburg nach Lippe - von Lippe nach Bad Marienberg - von Bad Marienberg zur Westerwälder Seenplatte - von der Westerwälder Seenplatte nach Montabaur - von Montabaur nach Nassau

Der Europäische Fernwanderweg E1 in Deutschland

Auf dem E1 durchs SauerlandAuf dem E1 durch den WesterwaldAuf dem E1 durch den Taunus - Auf dem E1 durch den Odenwald - Auf dem E1 durch den Schwarzwald

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