Die kürzeste Rheinsteig-Etappe bringt den Wanderer vom Taunus zum Westerwald. Der Grenzfluss zwischen beiden Landschaften ist die Lahn. Sie entspringt am Lahnkopf (625m) bei Nenkersdorf im Siegerland und prägt auf einer Länge von 246km das Marburger Bergland, das Gießener Becken und den südlichen Westerwald. Bei Lahnstein, dem Zielpunkt dieses Wegabschnitts, mündet die Lahn in den Rhein. Sie ist nach Main und Neckar der drittlängste rechtsrheinische Zufluss.
Wegen seiner Kürze lädt der Rheinsteig auf dieser Etappe quasi dazu ein, sich Lahnstein näher anzuschauen. Denn eigentlich meidet der Rheinsteig die Mündungsregion und wechselt etwas weiter lahnaufwärts vom Taunus in den Westerwald. Der Rheinsteig verlässt Braubach und ein letzter Blick fällt auf die stolze Marksburg. Dann geht es landeinwärts über die Höhen in Richtung Lahntal. Auf Höhe der Ruppertsklamm wird die Lahn überquert.
Hier ist bereits Ende der eigentlichen Etappe, aber dem Rheinsteig-Wanderer sei ein Marsch in die Stadt Lahnstein empfohlen, die von dem Rheinzufluss in zwei Teile getrennt ist. Nördlich liegt Niederlahnstein mit der im 12. Jahrhundert auf den Grundmauern einer alten Burg errichten Johanniskirche. Sie ist die älteste Emporenkirche am Mittelrhein. Ähnlich alt ist das Dietkirchener Hof genannte Wohnhaus: zwischen 1170-90 wird die Bauzeit datiert, was den Dietkirchener Hof zu einem der zehn ältesten Wohnhäusern in Deutschland macht.
Nur knapp 300m entfernt vom Dietkirchener Hof liegt an einem früheren Zollturm das Wirtshaus an der Lahn. Ob Lahnstein tatsächlich der Sitz des aus zahlreichen Trinkliedern bekannten und durch den Besuch Goethes geadelten Wirtshaus an der Lahn ist, ist strittig. Experten gehen aber davon aus, dass das „echte“ Wirtshaus an der Lahn nur das in Lahnstein oder das flussaufwärts gelegene Wirtshaus in Dausenau sein kann.
Südlich der Lahn erhebt sich Burg Lahneck über Lahnstein und grüßt das am anderen Rheinufer gelegene Schloss Stolzenfels. Burg Lahneck wurde 1226 errichtet. Am 20. August 1400 setzten hier vier Kurfürsten den regierenden deutschen König Wenzel ab, der seinen Beinmane „der Faule“ offenbar alle Ehren machte. Seit dem Dreißigjährigen Krieg verfiel Burg Lahneck zusehends. Heute ist Burg Lahneck Wohnort für die Nachfahren des ehemaligen kaiserlichen Vizeadmirals Karl Mischke.
Burg Lahneck hat Dichterfürst Goethe nicht nur zum Gedicht Geistesgruß inspiriert. Es gibt auch die Legende, dass hier oberhalb von Lahn und Rhein die letzten zwölf Tempelritter ihr Leben im Kampfe gaben. Und dann erzählt man sich noch die schaurige Geschichte der schottischen Touristin Idilia Dubb. Sie soll 1851 alleine auf den fünfeckigen Bergfried der Burg Lahneck geklettert und dort nach dem Einsturz einer Treppe elendig verdurstet sein.
Ganz so dramatisch geht es auf Schloss Martinsburg nicht zu. Direkt am Rheinufer von Lahnstein gelegen ist die 1298 erbaute Martinsburg eine der wenigen unzerstörten Burgen am Mittelrhein ist. Die ältesten Teile der Martinsburg bilden ein rechteckiger Wohnturm, der mit zwei Ecktürmen versehen ist, sowie die Fundamente des sechseckigen Hauptturms im Süden der Anlage. Der sich an dieser Stelle erhebende 28m hohe Bergfried wurde um 1400 gebaut. Heute befindet sich Schloss Martinsburg in Privatbesitz und beherbergt neben Wohnungen und Büros ein Fastnachtsmuseum sowie eine Münzprägeanstalt.
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