Als Teil des deutschen Jakobswegenetz verbindet der Kölner Elisabethpfad das oberhessische Marburg mit der Domstadt Köln. Startpunkt des 2007 eingerichteten Pilgerwegs, der durchs Bergische Land, das Siegerland und das Lahn-Dill-Bergland auf den Marburger Rücken führt ist der Kölner Dom bzw. offiziell: die Hohe Domkirche zu Köln.
Die Wegführung des Elisabethwegs entspricht übrigens den Aufzeichnungen eines Pilgers aus dem Jahr 1489, der in zweieinhalb Tagen den Weg von Marburg nach Köln mit dem Pferd zurücklegte. Wer zu Fuß unterwegs war, brauchte doppelt so lange – man pilgerte seinerzeit im Schnitt gute 30km pro Tag und legte die Strecke in fünf Tagesmärschen zurück.
Der historische Pilgerweg zwischen Marburg und Köln verbindet zwei wichtige Pilgerstätten Europas: Das Grab der heiligen Elisabeth in der Elisabethkirche und den Dreikönigenschrein, der die Gebeine der heiligen drei Könige enthalten soll. Der Dreikönigenschrein wurde Ende des 12. Jahrhunderts gebaut, als die Reliquien als Kriegsbeute aus Mailand entwendet und nach Köln gebracht wurde. Der Dreikönigenschrein steht im spätmittelalterliche Chorgestühl des Kölner Doms, das mit 104 Sitzplätzen übrigens das größte Chorgestühl in Deutschland ist und je einen Platz fest für den Papst und für den Kaiser reserviert. Der Dreikönigenschrein gilt als die größte und wichtigste Goldschmiedearbeit des Mittelalters. 110cm breit, 153cm hoch und 220cm lang verkörpert er wie eine Basilika die Dreieinigkeit Gottes.
Der Kölner Dom ist wohl der einzige passende Aufbewahrungsort für diese Kostbarkeit, ist der doch selbst ein Bau der Superlative. Mit 157m ist der Kölner Dom zwar nur die zweithöchste Kirche Europas und wird vom Ulmer Münster in dieser Disziplin geschlagen. Ungeschlagen dürfte dagegen die Bauzeit sein: von 1248 bis 1880 wurde an dem Meisterwerk deutscher Gotik gearbeitet.
Vom Kölner Dom geht’s über auf der Deutzer Brücke über den Rhein und hinein ins Bergische Land. Durch den Königsforst steuert der Elisabethpfad in Richtung Overath und erreicht den bekannten Wallfahrtsort Marialinden auf der Mucher Hochfläche. Dann verläuft der Elisabethpfad an der Flanke des Hecks, einem der größten Waldgebiete im Bergischen Land, nach Drabenderhöhe im Homburger Ländchen.
Über Denklingen leitet der Elisabethpfad ostwärts ins Wildenburger Land. An Schloss Crottorf vorbei geht es nach Friesenhagen und weiter über Hohenhain ins Freudenberger Bergland. Einen Zwischenstopp macht der Elisabethpfad in Freudenberg, das mit seinem Alter Flecken genannten historischen Fachwerkkern ein einzigartiges Gesamtdenkmal darstellt.
Über den Fischbacherberg (371m) erreicht der Elisabethpfad Siegen und leitet am Unteren Schloss vorbei hinauf zur Nikolaikirche, deren goldenes Krönchen das Wahrzeichen von Siegen ist. Durch das Areal des Oberen Schlosses führt der Elisabethpfad dann ins Südsiegerländer Bergland zur Eremitage, einem ehemaligen Klarissenkloster, das seit Jahrhunderten als Wallfahrtsstätte von Pilgern angelaufen wird.
Hinter Hainchen passiert der Elisabethpfad den Rothaarkamm und führt hinab ins Dietzhölztal. Über Rittershausen, Ewersbach und Steinbrücken geht es hinauf auf die Bottenhorner Hochfläche und von hier durch das Dautphetal auf den Marburger Rücken. Vom Marktplatz in der Marburger Oberstadt geht es dann hinab zum Ziel des Pilgerwegs, der Elisabethkirche, dem ersten rein gotischen Kirchenbau in Deutschland, der zu Ehren der heiligen Elisabeth von Thüringen ab 1235 errichtet wurde.
Auf dieser Seite bieten wir den gesamten Wegeverlauf des Kölner Elisabethpfads kostenfrei als GPS-Track für Navigationsgeräte (*.gpx) oder Karten-Anwendungen wie GoogleMaps und GoogleEarth (*.kml). Die acht Tagesetappen auf dem Kölner Elisabethpfad werden jeweils auf eigenen Seiten im Detail beschrieben. Auf diesen Seiten lassen sich dann auch die einzelnen Etappen als GPS-Tracks für mobile GPS-Empfänger speichern.
Wanderatlas-Empfehlung: Der Heribertschrein im Deutzer Dom stammt aus der ehemaligen Abtei Deutz und gilt als eines der Hauptwerke der romanischen Goldschmiedekunst. Später geht durchquert der Elisabethpfad den Königsforst, ein 2.519ha großes Naturschutzgebiet.
Wanderatlas-Empfehlung: Marialinden mit der Wallfahrtskirche St. Mariä Heimsuchung liegt an dieser Etappe. Sehenswert sind die beiden Darstellungen der Pietà im rechten Seitenschiff der Kirche, die noch aus dem Mittelalter stammen, sowie der barocke Seitenaltar im linken Seitenschiff, der früher im ehemaligen Benediktiner-Kloster Cyriax bei Overath stand.
Wanderatlas-Empfehlung: Die dritte Etappe kann man ganz für die Besinnung nutzen, denn allzuviele Sehenswürdigkeiten entlang des Wegs gibt es nicht. Am Zielort Denklingen fällt das schöne Ensemble von Burg Denklingen und der kleinen Antoniuskapelle ins Auge. Wer unterwegs einen Abstecher machen möchte: Die Tropfsteinhöhle Wiehl liegt etwa einen halben Kilometer entfernt vom Wegverlauf.
Wanderatlas-Empfehlung: Der Elisabethpfad führt am malerisch gelegenen Wasserschloss Crottorf vorbei bevor es nach Friesenhagen ins Herz des Wildenburger Lands geht. Die Pfarrkirche St. Sebastian lohnt einen Besuch. An der Roten Kapelle kann man im Schatten einer 400jährigen Linde Rast machen, bevor es über die Hammerhöhe hinunter in den Alten Flecken von Freudenberg geht.
Wanderatlas-Empfehlung: Obwohl nicht auf den ersten Blick zu entdecken, geizt Siegen nicht mit kulturellen Höhepunkten, sei es die weit über tausend Jahre alte Martinikirche oder die Nikolaikirche – die einzige Kirche nördlich der Alpen, die im Grundriss eines romanischen Hallenhexagons erbaut ist. Das Obere Schloss bietet nicht nur einen schönen Blick über die Stadt, sondern mit dem Siegerlandmuseum auch einen kulturellen Einblick in die zweitausendjährige Bergbaugeschichte des Siegerlands. Hier finden sich übrigens auch einige Rubens-Originale. Der Barock-Maler wurde schließlich 1577 im Siegener Schloss geboren.
Wanderatlas-Empfehlung: Die Wallfahrtstätte Eremitage bei Niederdielfen mit ihrem Waldaltar und dem kleinen Kreuzweg bildet einen schönen Andachtsraum in freier Natur. Die Eremitage wurde 1953-66 als Kloster genutzt und ist damit das einzige Kloster im Siegerland, das nach der Reformation gegründet wurde.
Wanderatlas-Empfehlung: Auf dieser Etappe erreicht der Elisabethpfad Hessen und führt durch das Dietzhölztal hinauf auf die Bottenhorner Hochfläche. An der Philippsbuche am Staffelböll (536m) genießt man den Blick ins Lahn-Dill-Bergland. Zuvor kann man sich an der Dill-Quelle mit frischem Wasser stärken.
Wanderatlas-Empfehlung: Auch wenn am Weg einige Sehenswürdigkeiten liegen: Der Höhepunkt ist natürlich die Elisabethkirche mit dem Elisabethschrein. Vorher leitet der Elisabethpfad durch die Marburger Oberstadt mit dem malerischen Marktplatz, an dem auch das gotische Rathaus steht.
Diese relativ schwere Route startet an der katholischen Kirche in Freudenberg (Siegerland), alternativ kann man auch 400m weiter einen Wanderparkplatz...
Ausgangspunkt zu dieser Runde ist der Parkplatz direkt an der Kreisstraße 89 zwischen Harbach und Locherhof. Hier findet sich auch eine Informationstafel...
Diese relativ einfache Rundwanderung im Freudenberger Bergland führt durch Waldgebiete, teilweise auch über wenig befahrbare Strassen, unterhalb...